In der Übersicht
Der Anteil der Beleuchtung am schweizerischen Stromverbrauch beträgt 13%. Aus diesem Grund wird diese auch immer wieder in der aktuellen Energiediskussion als zentrales Element bei Effizienzsteigerungsmassnahmen genannt. In den letzten Jahren ist, aufgrund der enormen Entwicklung im Bereich LED, dem Tageslicht tendenziell weniger Beachtung geschenkt worden, obwohl dieses, bezogen auf dessen Qualität, allen künstlichen Lichtquellen weit überlegen ist und zusätzlich CO2-neutral sowie kostenlos ist. Die Tageslichtnutzung wird im Wesentlichen durch die Fassade und deren Komponenten bestimmt (Öffnungsgrösse, Glas, Storen, etc.). Die wichtigsten Einflussgrössen werden schon im Entwurf bestimmt und können in der späteren Projektphase kaum noch verändert werden. In sehr vielen Projekten wird nicht auf tageslichtoptimierte Systeme zurückgegriffen, sondern auf Standardlösungen. Diese sind auf die Anforderungen des sommerlichen Wärmeschutzes ausgelegt und weniger für eine optimale Tageslichtnutzung. Daher kommt diesen Systemen (Rafflamellenstoren, aussenliegende Stoffmarkisen etc.) und deren Beeinflussungsgrössen eine hohe Bedeutung zu. Diese bringen teilweise weniger Tageslicht in die Innenräume als diese versprechen. Meist liegen aussagekräftige Grundlagen nur für einzelne wenige Kombinationen vor, diese werden aber in grösserer Breite benötigt, um die Reduzierung des Energieverbrauchs besser berechnen zu können. Das Projekt hat das Ziel, die Tageslichtfunktionalität und deren Potential zur Reduzierung der Volllaststunden der künstlichen Beleuchtung zu untersuchen. Dies soll mit Hilfe von lichttechnischen Messungen an einem sich um die eigene Achse drehenden Messraum durchgeführt werden. Die Resultate fliessen in die neue SIA 380/4 «Elektrische Energie im Hochbau – Beleuchtung» ein. In diesem Zusammenhang wird auch die in der SIA 380/4 enthaltene Auswahl und Bewertung von Storensystemen überarbeitet.