In der Übersicht
Mangelnde Kenntnisse von Klient(inn)en in der Umgebungssprache führen in Behördengesprächen zu Verständigungsschwierigkeiten und häufig zu Missverständnissen, die für alle Beteiligten nicht nur mit Frustrationen, sondern auch einem zusätzlichen Arbeitsaufwand verbunden sind. Entsprechend werden diese Gespräche von den Fachpersonen in der Regel als „problematisch“ erlebt. Vorurteile, Unsicherheiten und Ängste auf beiden Seiten dürften die Situation noch verschärfen. Eine Entlastung kann hier der Einsatz von Dolmetscher(inne)n oder interkulturellen Übersetzer(inne)n bieten. Doch ihr Einsatz stellt die Beteiligten auch vor neue Herausforderungen. So handelt es sich bei gedolmetschten Gesprächen um einen „Trialog“, der zusätzliche Gesprächskompetenzen von den Beteiligten verlangt. Während zum Dolmetschereinsatz bei Gericht sowie im Gesundheitsbereich bereits Studien aus unterschiedlichen Fachrichtungen vorliegen, ist ihr Einsatz im Sozialbereich immer noch wenig erforscht. Im Projekt wurde der Einsatz von „Mittelspersonen“ in Behörden am Beispiel Sozialer Dienste untersucht. Ziel war die Beschreibung der Praxis des Dolmetschereinsatzes in Behörden aus der Perspektive der Sozialarbeitenden und Dolmetscher(innen) (Vorgehen/Richtlinien, Rolle der Dolmetscher[innen], gegenseitige Erwartungen, Qualitätskriterien). Darüber hinaus wurden die (wahrgenommenen) Auswirkungen des Dolmetschereinsatzes auf die Gespräche untersucht.