In der Übersicht
Ausgangslage
Auf Stadt- und Quartierebene beschäftigt sich die Stadtsoziologie seit langem mit Nachbarschaften in Bezug auf soziale Durchmischung, Segregation und Integration. In kleinräumigen Strukturen wie Wohnsiedlungen ist das Thema Nachbarschaft noch wenig erforscht. Vor dem Hintergrund des sozialen, demographischen und räumlichen Wandels sowie im Kontext von innerstädtischen Verdichtungsforderungen werden Fragen des sozialen Zusammenhalts und der Umgang mit baulicher und sozialer Dichte intensiv diskutiert. In diesem Zusammenhang gewinnen tragfähige Nachbarschaftsmodelle an Relevanz. Wohnbaugenossenschaften sind mit ihrem Erfahrungswissen und ihren Mitwirkungsstrukturen prädestiniert, solche umzusetzen.
Das Institut für Soziokulturelle Entwicklung der Hochschule Luzern - Soziale Arbeit untersucht in Zusammenarbeit mit verschiedenen Wohnbaugenossenschaften, dem Bundesamt für Wohnungswesen, dem Verband Wohnbaugenossenschaften Schweiz und der Stiftung Domicil im Rahmen eines KTI-Forschungsprojektes die Funktionsweisen von Nachbarschaften. Mittels qualitativer Forschungsmethoden und einem sozialräumlichen Ansatz werden die Mechansimen von Nachbarschaften im Zusammenspiel von genossenschaftlichen Organisationsstsrukturen, dem gebauten Umfelds und dem gelebten Alltags untersucht.
Die Erkenntnisse bilden zum einen die Grundlage für die Entwicklung von Instrumenten zur Stärkung tragfähiger Nachbarschaften. Zum anderen soll der überregionale Austausch zwischen den Wohnbaugenossenschaften und weiteren Akteuren der Wohnpolitik angeregt werden.
Ziele
- Erkenntnisgewinn zu Funktionsweisen von Nachbarschaften
- Überregionaler Erfahrungsaustausch zwischen Wohnbaugenossenschaften, institutionellen Wohnbauträger/innen, Planer/innen, Architekt/innen, Gemeinden und Städten
- Aufzeigen wirtschaftsorientierter Modelle für Wohnbauträger/innen und Gemeinwesen
- Wissenschaftlicher Beitrag zur Definition von Sozialer Nachhaltigkeit im Bereich Wohnen und Nachbarschaft