In der Übersicht
Ausgangslage:
Die Gestaltung öffentlicher Stadträume stösst bei der Bevölkerung der Stadt Zürich auf ein grosses Interesse. Planung und Entwicklung solcher Räume sind in der Stadtverwaltung der Stadt Zürich als strategische Fixpunkte mit hoher Priorität verankert. Im Rahmen der Evaluation der städtischen Planungs- und Umsetzungsprozesse stellen sich zum einen Fragen nach verschiedenen Aneignungs- und Nutzungsformen sowie nach der Wahrnehmung der Räume durch die verschiedenen Nutzer/innen und letztlich nach konkreten Verbesserungswünschen. Zum anderen interessiert, inwiefern komplexe und dynamische Prozesse, welche die verschiedenen Stadträume charakterisieren, eine wesentliche Rolle für Identitätsbildungen und Lebensqualitäten übernehmen. Diese Fragen stellen auch das Tiefbauamt der Stadt Zürich stets von neuem vor vielfältige Herausforderungen und bedingen eine kontinuierliche Evaluation seiner Arbeit.
Theoretisch verortet wird die Untersuchung in einem sozialräumlichen Ansatz. Räume werden dabei als Sozialräume, als ein Produkt gesellschaftlicher Prozesse verstanden, wobei öffentliche Räume insbesondere als Kennzeichen der Integrationskraft und Diversität der Städte gelten. Diese theoretischen Überlegungen bilden die Grundlage für das stringente Untersuchungsdesign.
Ziele
- Jährliche Untersuchung von drei ausgewählten öffentlichen Räumen während 5 Jahren
- Erhebung repräsentativer Erkenntnisse zu Raumnutzenden und Zufriedenheit über Aufenthaltsqualität durch Zählungen und standardisierte Befragungen
- Analyse von Raumqualitäten, verschiedenen Nutzungs- und Aneignungsformen, Atmosphären und zu dynamischen Abläufen sowie zu Funktion und Gestaltung durch qualitative Herangehensweisen wie teilnehmende Beobachtungen.
- Differenzierte Untersuchung der komplexen Facetten von öffentlichen Räumen durch eine vertiefte Analyse jeweils eines Raums pro Jahr, mittels Workshops mit verschiedenen Akteursgruppen in welchem der Fokus auf den Prozess der Planung und Gestaltung gelegt wird, sowie kommentierten Wahrnehmungsspaziergängen mit ausgewählten Nutzer/innen
Umsetzung und Ergebnisse
In den ersten drei Untersuchungsjahren wurden neun öffentliche Räume der Stadt Zürich untersucht: Abschnitte der Seefeld-, Hard- und Schaffhauserstrasse, die Bahnhöfe Affoltern und Stettbach, der Lettenviadukt, die im Rahmen der flankierenden Massnahmen Westumfahrung neu gestalteten Plätze Brupbacher- und Anny-Klawa-Platz sowie der Sechseläutenplatz. Die letzteren drei wurden einer vertieften Analyse unterzogen.
Generell kann darauf hingewiesen werden, dass die Zufriedenheit mit den untersuchten öffentlichen Räumen sehr gross ist und Funktion, Gestaltung und Nutzung der Räume in einem Gleichgewicht sind. Gänzlich neugestaltete Räume brauchen etwas Zeit, damit sich Aneignungsformen manifestieren können.
Jedes Untersuchungsjahr wird mit einem Bericht abgeschlossen. Alle Berichte sind der auf der hompage des TAZ öffentlich zugänglich.