Overview
Die Gestaltung des öffentlichen Raumes in der Stadt Zürich wird durch das Tiefbauamt geplant und realisiert. Dazu gehört auch die Ausstattung, z.B. mit Sitzgelegenheiten. Bei Betrieb und Unterhalt sind zahlreiche andere Verwaltungseinheiten beteiligt. Während die Gestalterinnen und Gestalter primär auf das ästhetisch ansprechende Stadtbild fokussiert sind, ist es bei der Polizei die Sicherheit und bei den Beauftragten für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung die Barrierefreiheit. Gerade bezüglich der Sitzgelegenheiten zeigen sich erhebliche Zielkonflikte: Während einerseits Sitzbänke entfernt werden, weil sie an gewissen Orten unerwünschte Magnete für Ansammlungen Jugendlicher und randständiger Personen sind, werden im Sinne altersgerechter öffentlicher Räume zusätzliche Sitzgelegenheiten gefordert.
Das Tiefbauamt (Gestaltung Stadträume) hat im Auftrag und zuhanden der AG öffentlicher Raum gemeinsam mit den anderen Akteurinnen und Akteuren eine Auslegeordnung über die Rahmenbedingungen und die unterschiedlichen Praxen und Haltungen im Umgang mit den unterschiedlichen Bedürfnissen zu Sitzbänken erarbeitet. Auf dieser Grundlage wurde der Handlungsspielraum bestimmt und Ansätze für zukünftige Strategien skizziert.
Die Erkenntnisse aus dieser Auslegeordnung lassen sich folgendermassen zusammenfassen:
- Es bestehen sehr komplexe und vielfältige Zuständigkeiten
- Aus unterschiedlichen Aufträgen ergeben sich verschiedene Prioritäten
- Teilweise bereits amtsinterner Koordinationsbedarf
- Entfernung von Sitzbänken bei Nutzungskonflikten erfolgt vor allem auf äusseren Druck
- Wichtig: Es gibt keine grundsätzlich unterschiedlichen Haltungen. Nutzungskonflikte sollen ausgetragen und nicht z.B. durch die Entfernung von Sitzbänken gelöst werden.
Folgende Potenziale wurden erkannt:
- Sitzbänke sind Schlüsselelemente zur Belebung der öffentlichen Räume und zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität
- Durch die bessere Abstimmung auf die Nutzenden-Bedürfnisse können diese Potenziale besser nutzbar gemacht werden
- Die Bedürfnisse müssen zusammen mit den Nutzenden erhoben werden
- Mit einem Wissensmanagement kann das Wissen gesammelt und genutzt werden
- Die geeigneten Typen und Standorte der Sitzbänke werden am einfachsten im Betrieb entwickelt
- Dies erfordert eine flexible Planung