Overview
Die Sozialen Einrichtungen und Betriebe der Stadt Zürich führten zwischen 2012 und 2014 im Rahmen eines Pilotprojektes ein Angebot „Supported Employment". Ziel des Angebotes liegt in der nachhaltigen Vermittlung, welche über die enge individuelle Begleitung und Unterstützung bei der Stellensuche sowie, nach Stellenantritt, im Rahmen einer individuellen Nachbegleitung während zwölf Monaten erreicht werden soll. Das Pilotprojekt ist von der Hochschule Luzern begleitend evaluiert worden. Der vorliegende Evaluationsbericht und die darin formulierten Aussagen und Empfehlungen basieren auf den systematisch erhobenen Daten und Erfahrungen.
- Im Untersuchungszeitraum haben insgesamt 40 Personen am Pilot Supported Employment teilgenommen. Die Vermittlungsquote zum Zeitpunkt Austritt aus der Place-Phase beträgt 48%. Noch nicht ermitteln lässt sich die Vermittlungsquote zum Zeitpunkt Austritt aus dem SE-Angebot.
- Der zentrale Wert des SE-Angebotes liegt in der individuellen, engen, verbindlichen und längerfristig angelegten Begleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Hinblick auf eine nachhaltige berufliche Integration. Das Angebot wird sowohl von den beteiligten professionellen Akteuren als auch von den Teilnehmenden in der Regel sehr geschätzt.
- Die im Konzept für den Pilot bewusst offen gehaltene Zielgruppen-Definition ist eingehalten worden. Auffallend ist, dass sowohl Leistungsfähigkeit als auch Motivation der Teilnehmenden generell hoch sind. Darüber hinaus erweist sich das Feld der Teilnehmenden als sehr heterogen. Die hoch individualisierte, der jeweiligen Person und Situation angepasste Arbeitsweise des Coachs ist Voraussetzung für den Umgang mit der Heterogenität.
- Die grösste Herausforderung des SE-Angebotes liegt im stark beschränkten Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt, die Akquise geeigneter Stellen gestaltet sich als ausserordentlich schwierig und aufwändig.
- Vor diesem Hintergrund sind wiederholt Arbeitsverhältnisse eingegangen worden, die in verschiedener Hinsicht als prekär zu bezeichnen und/oder im Niedriglohnbereich angesiedelt sind. Job Coach und Projektleiter betonen, dass sie diese als „Zwischenschritt“ betrachten; gleichzeitig weisen sie auf die wichtige Bedeutung hin, die solche Kontakte bzw. Erfahrungen für die Teilnehmenden haben können.
- Der Train-Phase bzw. Nachbegleitung kommt unter diesen Bedingungen eine besondere Bedeutung zu: Sie wird intensiv genutzt, um die einmal erzielten Arbeitsverhältnisse im Sinne der Nachhaltigkeit zu verbessern bzw. zu stabilisieren.
- Für Personen, bei denen die Teilnahme ohne Vermittlungserfolg beendet wurde, sind verschiedenste Anschlusslösungen empfohlen worden. Aus den Interviews mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern geht hervor, dass die Erfahrung der individuellen Begleitung, die Klärung nächster Schritte und die konkreten Tipps auch unabhängig von einem Vermittlungserfolg geschätzt werden und bedeutsam sein können.
Das Evaluationsteam empfiehlt das Angebot weiterzuführen.