Overview
Die erste empirische Studie zu Gefährdungsmeldungen im schulischen Kontext wurde in einem multimethodischen Zugang umgesetzt. Aus der Vielzahl an Resultaten haben sich die Ergebnisse zur elterlichen Kooperation als besonders prägnant erwiesen: Tendenziell wird von einer Gefährdungsmeldung solange abgesehen, wie von elterlicher Kooperation bei subsidiären Massnahmen ausgegangen wird. Dies ist insofern kritisch, als elterliche Kooperationsbereitschaft beileibe nicht der einzige Faktor für eine gelingende subsidiäre Unterstützung ist. Dies kann dazu führen, dass mitunter notwendige Interventionen durch den zivilrechtlichen Kindesschutz lange aufgeschoben werden. Die Bedeutung elterlicher Kooperation sollte im eigenen professionellen Handeln, in Inter- und Supervision stets kritisch hinterfragt werden.