Overview
In Ergänzung zu den bisher bekannten Angeboten der Freiwilligenarbeit fördert Innovage das unentgeltliche und zivilgesellschaftliche Engagement pensionierter (oder teilpensionierter) Menschen mit Führungs-, Management- oder Beratungserfahrung. Viele ältere Menschen, die aus dem Erwerbsleben aussteigen, sind geistig und körperlich fit und haben neben Hobbys und anderen Beschäftigungen genügend Zeit, ihr wertvolles Erfahrungswissen unentgeltlich für soziale und kulturelle Anliegen einzusetzen. Davon profitiert das Gemeinwesen ebenso wie die freiwillig Engagierten selbst, denen die Übernahme anspruchsvoller Aufgaben eine attraktive neue Rolle in der Gesellschaft bietet. Nicht zuletzt will Innovage ganz generell zu einer positiven Wahrnehmung älterer Menschen beitragen, indem es deren Wissen als wertvolle Ressource ins Zentrum stellt.
Ziele
– Das Erfahrungswissen von älteren Menschen mit Führungs-, Management- oder Beratungserfahrung soll für gemeinnützige Anliegen eingesetzt werden.
– Ältere Menschen erhalten die Gelegenheit, ihre nachberufliche Lebensphase mit Gleichgesinnten perspektivenreich zu gestalten.
– Unterstützung und Entwicklung der Zivilgesellschaft.
Umsetzung und Ergebnisse
Innovage gibt es inzwischen in sieben Regionen der Schweiz (Nordwestschweiz, Bern-Solothurn, Ostschweiz, Zentalschweiz, Zürich, Romandie und Tessin). In diesen Regionen haben sich Netzwerke gebildet, in denen sich die Innovage-Berater/innen zusammengeschlossen haben. Die regionalen Innovage-Netzwerke sind unabhängige, selbstorganisierte Vereinigungen von Beratern/-innen, die sich unentgeltlich für zivilgesellschaftliche Initiativen einsetzen und entsprechende Angebote entwickeln. Das können sowohl Beratungsaufgaben sein wie auch die Entwicklung und Realisierung eigener Projektideen.
Seit der Gründung des Projekts Innovage sind mehr als 80 Projektideen realisiert worden. In der Innovage-Werkstatt werden die Teilnehmenden bei der Suche nach geeigneten Aufgaben und beim Entwickeln eigener Projektideen begleitet.
Die Hochschule Luzern war verantwortlich für die Entwicklung des Projekts, für die Leitung des Gesamtprojekts sowie für die Entwicklung des Rahmencurriculums der Innovage-Werkstatt. Nach vier Jahren übernehmen die regionalen Innovage-Netzwerke die Geschäftsleitung mit einem neu gegründeten Trägerverein innovage.ch. Das Projekt wird weiterhin vom Migros-Kulturprozent mit einem Förderbeitrag und von der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit mit fachlicher Beratung unterstützt.
Innovage zählt heute 170 aktive Beraterinnen und Berater. Im Juni 2010 erschien das Buch «Die andere Karriere, gesellschaftliches Engagement in der zweiten Lebenshälfte – am Beispiel von innovage.ch». Das Buch setzt sich mit den Erfahrungen im Projekt Innovage auseinander, beinhaltet Fachartikel und porträtiert einzelne Vertreterinnen und Vertreter des Innovage-Netzwerks.