Overview
Die Willkür, Konstruiertheit und Kontingenz der musikalischen Kanons und der vermeintlich neutral objektiven musikanalytischen Argumentation sollen erfahrbar und die althergebrachten Verhältnisse und diskursiven Praktiken zumindest teilweise verschoben werden am konkreten Beispiel des Wirkens der englischen Komponistin Ethel Smyth (1858–1944). Ausgangspunkt ist die These, dass erst in der Anschaulichkeit des Alltags ein Zuwachs an Reflexion und Chancengleichheit gelingen kann. Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts ist es, durch theoretisches und empirisches Arbeiten universell und unhinterfragbar erscheinende Werte, Normen und «Wahrheiten» des Musikbereichs zu analysieren und zu veranschaulichen. Das Projekt verbindet denn auch Forschung und Praxis, vermittelt das Werk von Smyth in Kooperation mit dem Luzerner Theater und ermöglicht die Entdeckung wertvoller, wenig bekannter und im Repertoire nicht verankerter Musik.