Overview
Verschiedene Faktoren beeinflussen das Einkaufs- und Mobilitätsverhalten der Bevölkerung. Durch die zweitweise verfügte Homeoffice-Pflicht und Geschäftsschliessungen arbeiten seit der Covid-Pandemie deutlich mehr Personen von zu Hause und tätigen ihre Einkäufe ausserhalb des stationären Handels. Zum Beispiel konnte bereits ein starker Frequenzrückgang im stationären Non-Food Handel während der Arbeitswoche beobachtet werden. Allerdings wirken noch weitere Faktoren auf das Einkaufs- und Mobilitätsverhalten, wie die steigende Inflation, die Energieverknappung, Lieferengpässe und steigende Mobilitätskosten. Auch Veränderungen in der Arbeitslosenquote, der Sparquote, der Kaufkraft und Preisdifferenzen zum Ausland spielen eine wichtige Rolle. Generell ist ein struktureller Trend zu mehr Online-Shopping zu beobachten. Omni- und Multi-Channel-Konzepte nehmen zu. Ein wichtiger Einfluss auf den Rückgang der Einkäufe bei (rein) stationären Geschäften haben die reduzierte Mobilität von post-Corona (ca. 5% bis 25%, teilweise Fortführung Homeoffice) und damit die rückläufigen Fussgängerfrequenzen in Orten mit hohen Büroflächenanteilen.
Für den Detailhandel stellen sich damit folgende Fragen:
- Ob und inwiefern hat sich das Einkaufs- und Mobilitätsverhalten der Bevölkerung aufgrund der aktuellen Entwicklungen (Homeoffice, Inflation/Teuerung, Einkaufstourismus, Onlinehandel etc.) geändert?
- Welche Auswirkungen haben veränderte Mobilitätsmuster und Arbeitsformen der Bevölkerung auf das Einkaufsverhalten im Schweizer Detailhandel?
- Welche Trends zum Einkaufsverhalten im Detailhandel lassen sich daraus ableiten?
- Welche Massnahmen kann und soll der Schweizer Detailhandel ergreifen, um auf die Veränderungen zu reagieren (z.B. Standortwahl oder Anpassung Verkaufsformate)?
Im Auftrag der Swiss Retail Federation untersucht die Hochschule Luzern (HSLU) den Einfluss von Homeoffice, verringerter Mobilität und steigender Inflation auf das Konsumverhalten, basierend auf einem breit abgestützten Wirkungsmodell.