Overview
Institutionelle Investoren – mithin Pensionskassen, Lebensversicherungsunternehmen und Vorsorge-/ Versorgungswerke – verfügen über hohe Kapitalanlagevolumina. Investitionen in (direkte und indirekte) Immobilienanlagen gelten als sinnvolle Ergänzung im Anlageportfolio. Das Management dieser Immobilieninvestitionen und des Immobilienbestandes erfolgt auf institutioneller Ebene i.d.R. im Rahmen des Asset Managements bzw. des auf Immobilien spezialisierten Real Estate Asset Managements.
Der Markt des internen und externen „Asset Managements“ ist stark fragmentiert und intransparent, d.h. ein Vergleich unterschiedlicher Asset Management-Standards und -Ansätze ist bis heute nicht bzw. nur schwer möglich und führt zu Ineffizienzen auf dem Markt. Eine transparente und verbesserte Allokations-, Organisations- und Vergütungsstruktur könnte bei Investoren zu einer Steigerung der Performance führen.
In der wissenschaftlichen Fachliteratur existieren zahlreiche Studien zu dem Bereich „Asset Management“, allerdings sind diese i.d.R. auf ein Land beschränkt, betrachten nicht ausschließlich den Bereich „Immobilie“, orientieren sich am reinen Portfolio-Management bzw. der Portfolio-Optimierung oder spiegeln nicht den aktuellen Stand der Unternehmenspraxis wider. An dieser Stelle setzt das vorliegende Forschungsvorhaben an mit dem Ziel, den aktuellen Stand zum Asset Management in der Schweiz, Deutschland und Österreich im Rahmen einer empirischen Erhebung aufzuzeigen, untereinander abzugleichen und mit historischen Daten zu vergleichen. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, wie die Bereiche Asset Allokation im Immobilienbereich, Asset Management, Organisation und Vergütung strukturiert sind und an welchen Stellen Optimierungspotentiale bestehen.
Das Forschungsprojekt umfasst dabei zunächst die kritische Analyse unterschiedlicher theoretischer Ansätze zum Real Estate Asset Management. Aus diesen Erkenntnissen und mittels eines Abgleiches von Expertenmeinungen werden zielgerichtet Forschungsfragen abgeleitet und diese strukturiert in einem Fragebogen abgebildet. Dabei wird insbesondere auf Querverbindungen innerhalb der Fragengestaltung geachtet. Nachdem die empirische Erhebung unter den genannten Investoren durchgeführt wurde, erfolgt eine Auswertung mittels einer hierarchischen (WARD) und iterativen (k-means) Clusteranalyse. Anhand der gebildeten Gruppen werden die Antworten analysiert und Querverbindungen innerhalb der Antwortmuster abgeleitet und aufgezeigt. Die Ergebnisse werden auf mehreren Konferenzen in der Schweiz, Österreich und Deutschland präsentiert und die Studienergebnisse in einer Publikation veröffentlicht. Diese enthält ferner auch eine Marktübersicht zu Anbietern von Real Estate Asset Management-Leistungen.