Overview
Mit gleichlautenden Postulaten von Ständerat Jositsch (16.3644) und Nationalrätin Rickli (16.3637) wurde Ende 2016 ein Bericht zu Präventionsprojekten verlangt, die sich an Erwachsene und Jugendliche mit pädophilen Neigungen bzw. sexuellen Fantasien mit Kindern richten, welche keine sexuellen Übergriffe auf Kinder verübt haben. Es solle aufgezeigt werden, welche Wirkung Präventionsprojekte wie «Kein Täter werden» oder «Dis No» auf potenzielle pädosexuelle Straftäter(innen) hätten respektive wie erfolgreich diese in der Praxis seien und ob ein ausgebautes Präventionsangebot für pädosexuelle Straftäter(innen) entsprechende Übergriffe verhindern könne. Für den Fall, dass ein ausgebautes Präventionsangebot zielführend sei, solle aufgezeigt werden, wie ein solches Angebot sichergestellt werden könne und welche Rolle dem Bund dabei zukäme. Nach Überweisung der Postulate an den Bundesrat wurde das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) mit der Erstellung des Berichts beauftragt, die Federführung lag beim Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV). Ende Februar 2019 erhielt die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit (HSLU) zusammen mit der Johannes Gutenberg Universität zu Mainz vom BSV den Auftrag, das Projekt durchzuführen. Im Rahmen der Studie soll ein Überblick über nationale und internationale sekundärpräventive Projekte erarbeitet werden. Die Studie soll Erkenntnisse zur Wirksamkeit dieser Angebote liefern und Auskunft über die Rolle und Wirkung von Interventionen niedergelassener Sexolog(inn)en, Psychotherapeut(inn)en und Psychiater(innen) geben. Gestützt auf diese Befunde sollten Empfehlungen für die Schweiz abgeleitet werden.