Overview
Institutionen der Behindertenhilfe berichten in jüngster Zeit vermehrt darüber, dass u.a. vor dem Hintergrund des demographischen Wandels die Personengruppe der Klientinnen und Klienten mit herausfordernden Verhaltensweisen nicht nur zunimmt, sondern die Fälle an Komplexität gewinnen. Dabei werden unterschiedliche herausfordernde Situationen von den Mitarbeitenden als Hauptbelastung im Arbeitsalltag genannt. Neben einem hohen berufsspezifischen Ausbildungsstand auf Seiten der Mitarbeitenden findet sich auch ein grosser Anteil an Mitarbeitenden welche keine berufsspezifische Ausbildung vorweisen. Berufsspezifische professionelle Handlungskompetenzen tragen jedoch wesentlich dazu bei, dass Mitarbeitende sich als fachkundig und versiert wahrnehmen (vgl. Calabrese/Georgi-Tscherry/Zenker 2017). Vertiefte, kontextbezogene Weiterbildungen sind aus unterschiedlichen Gründen für Mitarbeitende in Institutionen der Behindertenhilfe kaum anzutreffen oder realisierbar.
Das Projekt ASPLUS griff diese Punkte auf und befand sich an der Schnittstelle zwischen Forschung, Weiterbildung und Dienstleistung:
- Audit/Situationsanalyse, darauf resultierendem spezifischem Weiterbildungsangebot in der Institution
- Umsetzungsbegleitung mit Jobshadowing und konkreter Mitarbeit des Expertenteams im beruflichen Alltag
- Überprüfung der Umsetzung der erarbeiteten Angebote
Individuelle Beratung und Begleitung sowie eine Evaluation waren Elemente, aus welchen sich das Projekt zusammengesetzt hat. Mit dieser Kombination wurde der Frage nachgegangen, ob durch einen direkten Zugang innerhalb der Institutionen der Behindertenhilfe eine spezifische aktuelle Situation auf den Wohngruppen gut analysiert und reflektiert sowie eine Verbesserung der Lebensqualität und somit eine Entlastung -aller Beteiligten- herbeigeführt werden kann.