Overview
Kosten sind im Bausektor zumeist entscheidend und dementsprechend auch ein bestimmender Faktor bei der angestrebten Energiewende.
Die Energiestrategie 2050 des Bundes sieht im Gebäudebereich massive Einsparungen an Energie und Treibhausgasemissionen vor. Bei der beschleunigten Umsetzung der dazu notwendigen Erneuerungsmassnahmen spielen verlässliche Kostenkennwerte zur korrekten Kalkulation – sowohl von Investitions- als auch von Lebenszykluskosten – eine zentrale Rolle.
Um den Vergleich unterschiedlicher Sanierungsvarianten zu ermöglichen, wurden in den letzten Jahren verschiedenste Tools entwickelt. Sie verwenden oftmals eigens aufgebaute Kostendaten, die in der Regel als Defaultwerte hinterlegt sind. Soweit deren Grundlagen überhaupt zugänglich sind, erweisen sich allerdings Kennwerte, Bezugsgrössen, Umfang und auch die Qualität der verwendeten Daten sehr unterschiedlich und kaum kompatibel; Vergleichsrechnungen führen oft bei gleichen Rahmenbedingungen zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Im Rahmen einer Studie für das Bundesamt für Energie untersucht das Zentrum für Integrale Gebäudetechnik der HSLU, in Zusammenarbeit mit Amstein + Walthert AG Zürich, folgende Fragenstellungen zur (energetischen) Bauerneuerung in der Schweiz:
• welches sind die heutigen Strukturen und die relevanten Elemente bei der Baukostenkalkulation?
• wer sind die wichtigsten Akteure im Prozess der Baukostenplanung?
• welche Tools und Kostengrundlagen werden hauptsächlich verwendet?
• ist die Einführung einer zentralen Kostendatenbank für Erneuerungsmassnahmen sinnvoll?
• wie könnten alle davon profitieren?
Im Rahmen der Vorstudie werden die folgenden Zielsetzungen verfolgt:
- In einer Übersicht die Struktur, Prozesse und Akteure der Kostenplanung in der (energetischen) Bauerneuerung aufzeigen (relevante Elemente der Kostenkalkulation)
- In einem Übersicht aufzeigen, welche Tools welche Kostengrundlagen verwenden (öffentliche und kommerzielle Programme soweit zugänglich)
- Aufzeigen von Lösungsansätzen für den Aufbau und die Führung einer zentralen (kommerziellen) Kostendatenbank (energetischer) Erneuerungsmassnahmen.
Die Vorstudie ist eine in sich abgeschlossene Untersuchung, die mögliche Handlungsfelder aufzeigt und die notwendigen Grundlagen zur Ausschreibung einer Hauptstudie definiert. Ein langfristiges Ziel könnte sein, spezifische und einheitlich strukturierte Kostendaten für die (energetische) Bauerneuerung privaten Nutzern kostenpflichtig zur Verfügung zu stellen.