Overview
Baudenkmäler haben einen materiellen und einen symbolischen Wert. Veränderungen aufgrund der heute geforderten energetischen Massnahmen generieren mehrheitlich starke Einschränkung, da sie die historischen Oberflächen beeinträchtigen, bzw. nicht kompatible, gestalterische Elemente addieren. Dabei ist eine grosse Anzahl Baudenkmäler durchaus energetisch günstig gebaut und oft bedingen erst neue Nutzungen die energetischen Optimierungen. Eine Möglichkeit zur Erneuerung und Optimierung stellt die konstruktive Entschichtung der Fassade von Innen dar. Dieser Ansatz eignet sich vor allem für Bauten, deren Innenraum weniger durch seine Oberflächen, als vielmehr durch seine formale Gestalt schützenswert ist. Hohe Anforderungen werden dabei auf mehrere, niedertechnische Schichten aufgeteilt. Die bestehende Fassade bleibt dabei möglichst unangetastet oder/und wird lediglich wieder hergestellt. Nach innen wird eine zweite Hülle angeordnet, welche die heutigen energetischen, akustischen und brandschutztechnischen Anforderungen gewährleistet. Der Raum zwischen der Fassade und der neu aufgebrachten Schicht kann unterschiedlich tief sein. Je nach Objekt und je nach Nutzung eignen sich bestimmte Raum- und Konstruktionskonzepte zur Erfüllung der energetischen Vorgaben. So können die alte und die neue Schicht direkt aneinander gefügt werden (Strategie 1, das Futteral) oder einen Zwischenraum zur Führung von technischen Installationen und zur Dämmung generieren (Strategie 2, die Schichtenfolge). Bilden hingegen die alte Hülle und die innere neue Schicht einen nutzbaren Zwischen-Raum aus, wird von dem Haus-im-Haus-Typus gesprochen (Strategie 3). Jede der drei Strategien eignet sich für unterschiedliche Ausgangslagen – die immer den Bestand, die vorgesehen Nutzung und das energetische Konzept umfassen.