Overview
Bei der Gebäudethermografie werden aus den Farben der Wärmebilder oft individuelle Abschätzungen zu den Wärmeverlusten von Bauteilen und zu Wärmebrücken vorgenommen. Damit solche Interpretationen nachvollziehbar sind, sollten die Thermogramme standardisiert dargestellt werden. Das kann mit der Methode QualiThermo erreicht werden. Dieses Verfahren ist auf rein empirischer Basis entstanden und liefert Vorgaben für die Farbkeilskalierung. Damit wird es in beschränktem Rahmen möglich, Wärmebilder gleichwertig darzustellen, auch wenn bei den Aufnahmen unterschiedliche Meteobedingungen herrschten. Ziel des vorliegenden BFE-Projektes war es, die QualiThermo Methode zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Dazu wurde ein Testgebäude während der Wintersaison 2009/2010 wärmetechnisch detailliert ausgemessen und abschnittsweise mit zwei IR-Kameras beobachtet. Mit Simulationsberechnungen und anschliessenden Sensitivitätsanalysen konnte dann aufgezeigt werden, welche Meteo-Faktoren für die Genauigkeit der Abschätzung von Wärmeverlusten entscheidend sind. Daraus wurden die wesentlichen Erkenntnisse für die Praxis abgeleitet und illustriert. Das Projekt hat gezeigt, dass wissenschaftliche Untersuchungen und Erfahrungswerte aus der Praxis oft in guter Übereinstimmung sind. Mit QualiThermo steht nun den Praktikern ein wissenschaftlich überprüftes Instrument zur Verfügung, mit welchem korrekte und zielgerichtete Wärmebilder erstellt, ausgewertet und beurteilt werden können.