An einem gemeinsamen Anlass haben die Hochschule Luzern – Musik und das Luzerner Sinfonieorchester ihre Neubauten in Anwesenheit von Regierungsrat Marcel Schwerzmann den Medien vorgestellt. Schwerzmann betonte die Relevanz, die Kultur und Bildung für die Gesellschaft und die Wirtschaft haben – vor allem auch in schwierigen Zeiten. «Die Musik- und Kulturstadt Luzern braucht gut vernetzte Institutionen aus diesen Bereichen, die über die Region hinaus strahlen.» Dass mit dem Südpol, dem Luzerner Theater, der Musikschule der Stadt Luzern und neu dem Luzerner Sinfonieorchester und der Hochschule Luzern – Musik nun gleich fünf Institutionen auf einem Areal beheimatet sind und einen einzigartigen Musik-, Kultur- und Bildungs-Cluster bilden, stärke diese Bedeutung, so Schwerzmann. Auch die fünf genannten Institutionen auf dem «Kampus Südpol» sehen in der unmittelbaren Nachbarschaft zueinander ein enormes Potenzial, um die bisherigen fruchtbaren Zusammenarbeiten noch mehr zu vertiefen und zur Entwicklung neuer Formate und Inhalte zu nutzen.
Neubau der Hochschule Luzern: Meilenstein in der Standortkonzentration
Regierungsrat Marcel Schwerzmann, der zudem Präsident des Konkordatsrates der Hochschule Luzern ist, betonte in seiner Ansprache auch die besondere Rolle der Hochschule Luzern: «Mit ihren starken Verbindungen zu Schweizer Kulturinstitutionen sowie Musikschulen, ihren praxisnahen Aus- und Weiterbildungen, hochstehender Forschung sowie Absolventinnen und Absolventen, die den Kulturbereich stetig voranbringen, ist sie ein Gewinn für alle.»
Mit dem Neubau führt die Hochschule Luzern – Musik ihre bisherigen vier, in Luzern verteilten Standorte an einem Ort zusammen. Von flexibel nutzbaren Übe- und Unterrichtsräumlichkeiten, einer öffentlichen Bibliothek und einem Club bis hin zum Konzertsaal für 280 Gäste: Der Neubau bietet eine topmoderne Infrastruktur und erfüllt die verschiedensten Ansprüche eines kreativen Kompetenzzentrums für musikalische Bildung. Rektor Markus Hodel, der das Projekt von Anfang an begleitet hat, freut sich über den weiteren Meilenstein in der Standortkonzentration der Hochschule Luzern: «Dass die vier Institute nun unter einem Dach vereint sind, verkürzt nicht nur die Wege, sondern bietet Mitarbeitenden und Studierenden die Möglichkeit, Synergien zu schaffen und den stilübergreifenden Austausch zu vertiefen.»
Ab September 2020 werden auf rund 8ʼ000 Quadratmetern über 500 Bachelor- und Master-Studierende, knapp 500 Weiterbildungsteilnehmende (MAS, DAS, CAS, Kurse) sowie rund 200 Mitarbeitende lernen, lehren und forschen sowie ihr Schaffen der Öffentlichkeit präsentieren.
Valentin Gloor, Direktor der Hochschule Luzern – Musik sagt: «Lehre und Forschung und all unsere musikalischen Sparten rücken noch näher zusammen. Unser Haus wird ein offener, lebendiger Ort der Kreativität, des Lernens und des Austauschs. Hier begegnen sich Studierende, Mitarbeitende, Partner-Institutionen und ein musikbegeistertes Publikum.»
Bauherrin und Investorin des neuen Hochschulgebäudes ist die Luzerner Pensionskasse. Geschäftsführer Reto Tarreghetta erklärt: «Für die LUPK ist der Neubau der Hochschule Luzern – Musik mehr als ein neuer Bestandteil unseres Immobilienportfolios. Ausbildung ist das Fundament der Zukunft, und der Neubau bildet eine Brücke zwischen Jugend und Pensionierten – ein Sinnbild für die wichtigsten Aufgaben jeder Pensionskasse.»
Ein Kraftwerk für die Musik wird eröffnet
Entworfen wurde das Hochschulgebäude von der Arbeitsgemeinschaft Enzmann Fischer & BÜRO KONSTRUKT Architekten. Architekt Fabian Kaufmann sagt: «Der Neubau wurde bewusst klar strukturiert, robust und auf Langlebigkeit hin konzipiert. Er ist Werkstatt und Schulhaus zugleich – ein echtes Kraftwerk für die Musik.»
Die offizielle Eröffnung des Neubaus findet vom 11. bis 13. September 2020 unter dem Titel «OuverTüren» statt. Besucherinnen und Besucher sind zu musikalischen Führungen durch das Haus eingeladen. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt und eine Anmeldung erforderlich. www.hslu.ch/ouvertueren
Das neue «Orchesterhaus»: Heimstätte für das Luzerner Sinfonieorchester
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Hochschule Luzern – Musik, ist das neue Orchesterhaus des Luzerner Sinfonieorchesters beheimatet. Durch seinen Status als Residenzorchester im KKL Luzern spielt das Luzerner Sinfonieorchester in einem der weltbesten Konzertsäle. Als ältestes Sinfonieorchester der Schweiz hat es internationale Anerkennung erlangt und wird als eines der führenden Schweizer Sinfonieorchester wahrgenommen.
Allerdings besass das Orchester bisher keinen räumlich und qualitativ geeigneten Proberaum. «Die Realisierung eines eigenen Probenhauses war daher schon ein lang gehegtes Ziel des Luzerner Sinfonieorchesters», sagt Intendant Numa Bischof Ullmann.
Mit dem Probenhaus & Zentrum für Kinder- und Jugendprojekte erhält das Orchester erstmals eine eigentliche Heimstätte. Dank der unterschiedlich grossen Probenräume und dem Probensaal als Herzstück wird der Neubau zum Arbeits- und Kreativzentrum. Hier können Projekte entwickelt werden, die bisher nicht oder nur unter schwierigen räumlichen Bedingungen durchgeführt werden konnten.
Schweizweite Crowdfunding-Kampagne
Das Projekt und das damit verbundene Potenzial überzeugten den Stiftungsrat der «Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester», eine wesentliche Rolle bei der Finanzierung sowie die Bauherrschaft zu übernehmen. Mäzene legten durch grosszügige Beiträge die Basis für das Baubudget von gut zehn Millionen Schweizer Franken. In einer einzigartigen Crowdfunding-Kampagne beteiligten sich zudem viele musikinteressierte Menschen aus der ganzen Schweiz. Der Lotteriefonds des Kantons Luzern steuerte ebenfalls einen wichtigen Betrag bei. Letztlich rundete ein grosses Benefizkonzert im Juni 2018 die Fundraising-Kampagne ab und bleibt als emotionaler Kraftmoment allen Beteiligten noch lange in Erinnerung.
Nach zwei Jahren Bauzeit ist es soweit: Das «Orchesterhaus» wird Teil der Musikstadt Luzern und bildet zusammen mit dem Neubau der Hochschule Luzern – Musik und dem «Kampus Südpol» eine «Sinfonie» der Ausbildung und Performance. www.sinfonieorchester.ch