Unter den diesjährigen Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Luzern – Design & Kunst befinden sich auch die ersten zehn der Bachelor-Studienrichtung Camera Arts. Das Studium untersucht und vermittelt die Möglichkeiten von Fotografie und anderen visuellen Medien in den Kontexten von Kunst, Design und Gesellschaft. Beispielsweise erkundete Absolvent Dario Lanfranconi für seine Arbeit ein altes Industriequartier in Seoul: Mullae-dong. Hier leben Stahlarbeiter und Künstler Tür an Tür. Er sprach mit Anwohnern und dokumentierte deren Lebensumstände und Zukunftsvisionen in Bildern und Videos. Aus dem Material erstellte er ein 3D-Szenario, das den Besuchern der Werkschau einen virtuellen Rundgang durch das Quartier ermöglicht.
Flurina Stuppan untersuchte, wie Mütter ihre Kinder im Internet und in Offline-Medien zur Schau stellen. Dafür hat sie ein Video über drei imaginäre Mütter gemacht, die ganz unterschiedliche Ansichten zu dem Thema haben. In einem zweiten Teil des Projekts hat sie reale Bilder von Babys und Kindern verfremdet, die auf frei zugänglichen Instagram-Profilen junger Mütter zu finden sind.
Absolvent Severin Bigler befasste sich mit den globalen Verwicklungen des Rohstoffunternehmens Glencore. Nach ersten Erkundungen in Baar ZG, wo Glencore seinen Hauptsitz hat, reiste er in die peruanische Stadt Yauri, die in der Nähe einer von Glencore betriebenen Kupfermine liegt. Örtliche Gruppen und internationale NGOs sehen das Unternehmen verantwortlich für die dortige Umweltverschmutzung, die wiederum eine Vielzahl sozialer und politischer Konflikte nach sich zieht. Mit seinen vor Ort gemachten Fotografien und Videos lädt Severin Bigler den Betrachter zur Auseinandersetzung mit den Mechanismen weltumspannenden Handels ein.
Neben diesen und weiteren Arbeiten der Studienrichtung Camera Arts gibt es an der Diplomausstellung in der Messe Luzern die unterschiedlichsten Werke aus allen anderen Bachelor-Studienrichtungen sowie aus dem Master of Arts in Design zu sehen: beispielsweise Kunstinstallationen, Objekte, Animations- und Videofilme, Textilien und Illustrationen. Die Besucherinnen und Besucher der Werkschau können die Arbeiten zwischen dem 20. und 28. Juni in der Messe Luzern besichtigen. Herausragende Abschlussarbeiten werden ausgezeichnet mit den Förderpreisen der Max von Moos-Stiftung, der zeugindesign-Stiftung, der Stiftung Alan C. Harris & Frau Else Harris-Treumann, der Swiss Design Association sowie der Hochschule Luzern.
Punktlandung in Ausserschwyz
Die Studierenden des Master of Arts in Fine Arts setzen sich jedes Jahr für ihre Abschlussarbeiten mit dem öffentlichen Raum eines anderen Zentralschweizer Kantons auseinander. Sie entwickeln in Bezug zu und an den jeweiligen Orten künstlerische Aktionen und ermöglichen damit der Bevölkerung, einen neuen Blick auf scheinbar Vertrautes zu werfen. In diesem Jahr stehen die Schwyzer Orte Lachen und Pfäffikon auf dem Programm. So schuf Absolvent Fabio Grossi temporäre Kunstwerke mit Kartonbündeln, die am Strassenrand auf die Altpapiersammlung warteten. Absolventin Sonja Nasevska baute in Lachen eine Skulptur aus 200 farbigen Kuben und drei riesigen Holzrahmen. Dieses Kunstwerk kann von allen Passanten in seiner Form verändert oder individuell genutzt werden, z.B. als Spiel- oder Rastplatz. Die Ausstellung des Master of Arts in Fine Arts beginnt bereits am 13. Juni und dauert bis 28. Juni.
Weitere Informationen und Bildmaterial gibt es unter: www.hslu.ch/werkschau und www.punktlandung-ausserschwyz.ch