Die Palette der gezeigten Bachelor- und Master-Arbeiten an der diesjährigen Werkschau der Hochschule Luzern – Design & Kunst ist breit: So entwickelte Graphic Design-Absolvent Tobias Matter ein Konzept für eine zeitgemässe Litfasssäule in Form einer interaktiven LED-Wand und Textildesignerin Mirjam Huwiler liess sich für ihre handgewobenen Damenoberteile von der Bergeller Bergwelt inspirieren. Objektdesigner David Widmer baute ein Spielmöbel für sehbehinderte Kinder und Dominique Birrer schuf einen animierten Dokumentarfilm über die Diskriminierung von Homosexuellen in Ägypten. Valentin Beck und Adrian Rast (Bachelor Kunst & Vermittlung) kritisieren in ihrer künstlerischen Arbeit die Verschwendung von Nahrungsmitteln. In rund 2’000 Einweckgläsern machten sie Früchte und Gemüse haltbar, die sie zuvor unter anderem aus Supermarkt-Containern gesammelt oder bei Landwirtschaftsbetrieben vor dem Abfall gerettet haben. Die Gläser werden an der Werkschau verteilt. Ziel ist es, die Ausstellungsbesucher zum Reflektieren der eigenen Wegwerfmentalität sowie zur Diskussion mit den beiden Initianten anzuregen.
Die Besucherinnen und Besucher der Werkschau können diese und weitere Arbeiten zwischen dem 21. und 29. Juni in der Messe Luzern besichtigen. Herausragende Abschlussarbeiten werden mit den Förderpreisen der Max von Moos-Stiftung, der zeugindesign-Stiftung, der Stiftung Alan C. Harris & Frau Else Harris-Treumann sowie der Hochschule Luzern ausgezeichnet.
Kunst im öffentlichen Raum
Unter dem Titel «Zwischenhalt Luzern» zeigen die Diplomandinnen und Diplomanden des Master of Arts in Fine Arts ihre Arbeiten an der Achse Seetalplatz-Kasernenplatz. Dabei werden mehrere öffentliche Aktionen und Führungen geboten. Beispielsweise erforschte die Absolventin Martina Graf den spezifischen Sound des Quartiers. Aus ihren gesammelten Tonaufnahmen schuf sie in Zusammenarbeit mit den «lumen singers», dem gemischten Chor von Emmenbrücke und Luzern, neue Kompositionen. Diese werden live aufgeführt bzw. können in einem individuellen Hörspaziergang erkundet werden.
Zur Ausstellung «Zwischenhalt Luzern» erscheint ein Katalog, der kostenlos erhältlich ist.
Wege der Produktion
Im Rahmen der Werkschau finden Führungen und verschiedene Veranstaltungen statt. So befassen sich am 24. und 27. Juni zwei Anlässe unter dem Titel «Wege der Produktion» mit der kritischen Seite des Wachstums. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit zieht sich an der Hochschule Luzern – Design & Kunst durch alle Studienbereiche. Vizedirektorin Ursula Bachman erklärt: «Wir möchten die Studierenden dazu befähigen, vermeintliche Selbstverständlichkeiten in Frage zu stellen und nach neuen Antworten zu suchen.» An beiden Anlässen werden Projekte von Absolventinnen und Absolventen vorgestellt, die zum Ziel haben, ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen. Zudem treten namhafte Referenten auf: am 24. Juni der Architekt und Konzeptkünstler Aram Bartholl und der Zukunftsforscher Lars Thomsen, am 27. Juni der Berliner Lebenskünstler Raphael Fellmer und Markus Hurschler, Geschäftsführer von foodwaste.ch.
Weitere Informationen und Bilder zum Download finden sich auf der Website: www.hslu.ch/werkschau > Medien