Sie war unangepasst und schöpferisch: Die englische Komponistin, Dirigentin und Literatin Ethel Smyth (1858–1944) studierte gegen den Willen ihrer Eltern Komposition und widersetzte sich damit der damaligen Frauenrolle. Sie kämpfte in der Suffragettenbewegung für die Rechte der Frauen. Obwohl sie zu ihrer Zeit bekannt und trotz aller Widerstände erfolgreich war, geriet ihr Werk in Vergessenheit. Die Hochschule Luzern – Musik untersucht in einem Forschungsprojekt, wie Politik und Zeitgeist das Emporkommen hervorragender Musikerinnen wie Ethel Smyth verhindert haben. «Gegen festgesetzte Werturteile – Bach, Beethoven, Brahms – hat das Andere meist keine Chance», sagt Projektleiterin Blanka Šiška. Gefördert wird das Projekt, das bis Ende 2015 läuft, durch das Bundesprogramm Chancengleichheit des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI.
Symposium, Oper, Ausstellung und Konzert
Im Rahmen des Projekts führt die Hochschule Luzern im Februar verschiedene Anlässe durch. So wird in Kooperation mit dem Luzerner Theater eine von Smyths Opern auf die Bühne gebracht: «The Boatswain’s Mate», eine komische Oper in zwei Akten, gespielt von der Jungen Philharmonie Zentralschweiz unter der Leitung von Andrew Dunscombe. Die Premiere ist am 15. Februar. Weitere Aufführungen: am 16., 20., 21., 22. und 26. Februar.
Am 17. Februar lädt die Hochschule zum Symposium «Life Is a Composite Affair. Ethel Smyth – Musik, Kritik, Politik». Als Gastreferentinnen treten auf: Andrea Maihofer und Cornelia Bartsch (Universität Basel), Marleen Hoffmann (Universität Paderborn/Hochschule für Musik Detmold), Angelika Silberbauer (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) sowie Hersilie Ewald und Sabine Jaschke (Luzerner Theater). Das Symposium kann gratis besucht werden und ist für alle Interessierten offen.
Ebenfalls am 17. Februar spielen Studierende ein kostenloses Kammerkonzert mit Werken von Ethel Smyth unter dem Titel «On the Road». Konzertbeginn ist um 18.00 Uhr im Saal Dreilinden (Dreilindenstrasse 98, Luzern). Parallel zu diesen Veranstaltungen findet vom 6. bis zum 28. Februar eine Ausstellung über Ethel Smyth und den gesellschaftspolitischen Kontext im Kunst- und KulturZentrum Littau-Luzern statt. Am 16. Februar gibt es um 16.00 Uhr eine Führung durch die Ausstellung mit Projektleiterin Blanka Šiška. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen finden sich unter: www.hslu.ch/ethelsmyth