Animierte Freundschaft
Patricia Wengers Animationsfilm «Lachfalten» feiert die Freundschaft. In acht surrealen, ineinander verschachtelten Episoden erzählt Wenger (24) von Menschen, die sich auf der Suche nach Zweisamkeit auf einer Parkbank betrinken oder miteinander in verregneten Mänteln Spass haben. Bei allem Frohsinn lässt Wenger auch die schwierigen Zeiten in einer Freundschaft nicht aussen vor. Die aus Frenkendorf, Baselland, stammende Filmemacherin setzt in ihrem Film auf digitale Zeichentricktechnik. Als Co-Produzent von «Lachfalten» fungiert neben der Hochschule Luzern das Schweizer Fernsehen SRF.
Bei ihrer Arbeit wird Wenger von der Bachelor-Studentin Rhoda Berger (23) begleitet, die den Entstehungsprozess von «Lachfalten» in Bild und Ton auf dem sozialen Netzwerk Instagram dokumentiert. Die Dokumentation mit dem Titel «Nächstes Jahr bin ich dran» soll künftigen Absolventinnen und Absolventen als Inspiration dienen.
Patricia Wenger, Absolventin Master Film
Einsiedlerkunst
Elia Malevez (38) macht sich in ihrer Abschlussarbeit «Der Eremit» auf die Suche nach Einsamkeit, Einkehr und Raum für schöpferische Tätigkeit. Im Rahmen einer Langzeitperformance zieht sich die ausgebildete Architektin vor dem Trubel des modernen Lebens einen Monat lang in die Balmkapelle bei Stansstad zurück. Das streng reglementierte Einsiedlerdasein verbringt sie unter anderem mit Meditationen, dem Bauen von Papierhäuschen und dem Verfassen eines Tagebuchs.
«Der Eremit» folgt der Tradition der sogenannten Schmuckeremiten; Einsiedler, die im 18. und 19. Jahrhundert angestellt wurden, um die Besucher englischer Landschaftsparks in eigens eingerichteten Eremitagen mit ihrem Anblick zu unterhalten. Auch Elia Malevez’ Performance kann beobachtet werden: Sie ist den ganzen Juni bei der Balmkapelle anzutreffen. Die Kapelle bleibt währenddessen öffentlich zugänglich. Kunstobjekte der Eremitin, wie die Papierhäuschen und weitere Zeugnisse der Performance, sind an der Abschlussausstellung des Master Kunst zu sehen.
Elia Malevez, Absolventin Master Kunst
Entschleunigung in der Küche
Der hektische Zeitgeist hat längst auch das Kochen erreicht. Die Menschen geniessen den Kochprozess nicht mehr, sondern optimieren ihn ständig; die Zeit für gemeinsame Momente in der Küche und den Austausch von kulinarischem Wissen und von Traditionen fehlt häufig. Mit seinem aus Keramik bestehenden Kochgerät zelebriert der Zürcher Objektdesigner Kilian Hürlimann daher in Anlehnung an die «Slow Food»-Bewegung die Entschleunigung. Zusammen mit Migusto, dem Kochclub der Migros, hat er eine multifunktionale Kombination aus Römertopf und nordafrikanischer Tajine entworfen, in der sich Brot backen oder ein Sonntagsbraten schmoren lässt – im Vordergrund steht dabei das Kocherlebnis, nicht die Effizienz. Hürlimann dürfte der Braten übrigens immer gut geraten: Der 31-Jährige ist nebenbei nach wie vor in seinem angestammten Beruf als Koch tätig.
Kilian Hürlimann, Absolvent Bachelor Objektdesign
Texte: Martin Zimmermann
Fotos: Priska Ketterer
Werkschau Design & Kunst 2018
Die rund 220 Absolventinnen und Absolventen zeigen ihre Abschlussarbeiten an der Werkschau des Departements Design & Kunst. Die diesjährige Werkschau Design & Kunst läuft unter dem Motto «Sprung in die Zukunft» und findet vom 23. Juni bis 1. Juli 2018 in der Messe Luzern statt. Die Vernissage ist am 22. Juni. Parallel dazu präsentieren die Absolventinnen und Absolventen des Master Kunst ihre Arbeiten in der Ausstellung «onstansstad.ch» im öffentlichen Raum von Stansstad NW. Der Eintritt zu beiden Ausstellungen ist kostenlos.
www.hslu.ch/werkschau