Feste, Bräuche, Musik, Handwerk und vieles mehr tragen zur kulturellen Vielfalt der Schweiz bei. 2003 lancierte die UNESCO ein internationales Programm zur Bewahrung solcher Traditionen. In der Folge erarbeitete die Hochschule Luzern zwischen 2010 und 2012 für den Bund eine Liste mit besonders bedeutenden «lebendigen» Kulturgütern, darunter beispielsweise das Kräuterwissen in Zentralschweizer Frauenklöstern oder das Zuger Chrööpfelimee-Singen. «Solche Traditionen sind nicht nur Teil lokaler und regionaler Identitäten, sondern werden auch als touristische Erlebnisse vermarktet. Das birgt viel Potential, aber auch gewisse Probleme», sagt Marc-Antoine Camp, der das Projekt damals seitens Hochschule Luzern leitete.
In der neuen Publikation «Reiseziel: immaterielles Kulturerbe» der beiden Departemente Musik und Wirtschaft der Hochschule Luzern wird das Thema genauer beleuchtet. Im Vordergrund steht dabei, wie Tourismus Traditionen positiv und negativ verändert oder welche Bedeutung Authentizität bei der Vermarktung regionaler Bräuche hat. Dafür werden u.a. Beispiele aus dem Toggenburg, Lenk-Simmental, Graubünden, Sursee sowie aus urbanen Räumen vorgestellt. Beleuchtet wird zudem die Schweizer Volksmusik als exotisches Hörerlebnis an Bord der Swissair.
Das Buch «Reiseziel: immaterielles Kulturerbe» entstand in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde und dem Bundesamt für Kultur. Es erscheint im Chronos-Verlag. Die Vernissage findet am Donnerstag, 19. März in Luzern statt. Als Referent tritt Gastautor Kurt Luger, UNESCO-Lehrstuhlinhaber «Kulturelles Erbe und Tourismus» an der Uni Salzburg, auf.
Buchvernissage und Workshop zum nachhaltigen Tourismus
Die zweite Publikation «Nachhaltige Entwicklung im Tourismus: Die Luzerner Perspektive» (interact Verlag) wird am Dienstag, 10. März präsentiert. Gastgeber der Vernissage sind die Verantwortlichen des Interdisziplinären Schwerpunkts Tourismus und nachhaltige Entwicklung (IS TunE) der Hochschule Luzern. Sie stellen im Buch ihre bisherige Forschungsarbeit vor, beispielsweise zum Hotel der Zukunft oder zum ehrenamtlichen Engagement im Tourismus. Gleichzeitig machen sich Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Fachgebieten Gedanken um die nachhaltige Entwicklung im Tourismus, u.a. über den Strukturwandel im Schweizer Bergtourismus oder die Herausforderungen im Bereich Mobilität.
Im Anschluss an die Buchvernissage wird das Thema in einem Workshop vertieft. Neben Martin Barth und Roger Wehrli von der Hochschule Luzern werden Barbara Gisi, Direktorin des Schweizer Tourismusverbands sowie Daniel Müller-Jentsch von Avenir Suisse einen Einblick in Zukunftsszenarien geben.