1915 war ein Jahr des Kriegs und des Umbruchs: Ab Mitte 1914 war der 1. Weltkrieg in aller Heftigkeit losgebrochen, in Frankreich fanden 1915 die ersten verheerenden Schlachten zwischen Deutschland und Frankreich statt. Der Kriegseuphorie war der Schock über diese Zerstörung gewichen. Er wirkte sich auch auf Literatur, Kunst und Musik aus. Das musikalisch-künstlerische Schaffen dieser Jahre ist geprägt von Tradition und Traditionsbruch. Noch wirkt sich die Spätromantik auf die musikalischen Werke aus – die Alpensinfonie von Richard Strauss aus dem Jahr 1915 ist Beweis dafür. Andererseits drängen neue Formen und kompositorische Prinzipien in den Vordergrund: 1913 markiert Igor Strawinsky mit dem «Sacre du Printemps» einen Wendepunkt, Claude Debussy steht 1915 auf dem Höhepunkt seiner Karriere, Arnold Schönberg vollzieht ab 1915 den endgültigen Bruch mit der Tonalität, Max Reger überspringt die Romantik und sucht auf Grundlage früherer Musikstile die Moderne des 20. Jahrhunderts. Das Musikfestival Szenenwechsel der Hochschule Luzern fokussiert auf 1915 und widerspiegelt mit Werken aus diesem Jahr die brüchige Zeit zwischen Romantik und Moderne. Dies in allen musikalischen Profilen, in kammermusikalischen Bezügen, aber auch im grossen Sinfoniekonzert. Das interdisziplinäre Symposium «Verwandlungen: Panorama eines Zeitalters, 1910 bis 1920» ergänzt und vertieft die musikalischen Produktionen.
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