Kann die Gestaltung von Räumen das Verhalten von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung beeinflussen? Viele Einrichtungen sehen sich häufig mit der Schwierigkeit konfrontiert, eine bauliche Umgebung zu schaffen, die sich positiv auf das psychische Wohlbefinden der Nutzer auswirkt.
Anhand konkreter Beispiele werden die Teilnehmer:innen in Kleingruppen zunächst den «realen» Fall üben: von der Nutzer:innenanalyse, bis hin zur Gestaltung der Wohnumgebung eines Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und Verhaltensauffälligkeiten.
Am zweiten Tag liegt der Fokus auf der konkreten Umsetzung von gesunde(nde)n Räumen innerhalb der eigenen Organisation. Hieran sind oft viele Beteiligte, mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen und Verantwortlichkeiten rund um den Menschen mit einer komplexen Behinderung beteiligt, von Betreuungspersonen, Therapeut:innen, weiteren Fachpersonen, über Eltern und Angehörige, gesetzliche Vertretungen, Geschäftsleitung, bis hin zur Bauabteilung. Schritt für Schritt wird anhand von Fallbeispielen die konkrete Umsetzung geübt, so dass in guter Zusammenarbeit das gewünschte Resultat erreicht werden kann und man rückwirkend von einer Win-Win Situation sprechen kann.
Die Architektin Andrea Möhn gestaltet mit ihrem Büro AM_A Andrea Möhn Architects in Rotterdam seit mehr als 25 Jahren Gebäude für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Durch die genaue Beobachtung des Verhaltens der Nutzer:innen in deren persönlicher Umgebung, mit Hilfe von Interviews und der engen Zusammenarbeit mit Betreu-ungspersonen,
Psycholog:innen, Therapeut:innen dem Management und Familienangehörigen entwickelte sie mit ihrem Büro neue Konzepte für die gebaute Umgebung, die die physischen und vor allem die psychischen Bedürfnisse der Nutzer spiegeln. Es entstanden Therapie- und Wohngebäude, medizinische Zentren, eine psychiatrische Klinik, bis hin zu individuellen Zimmern für Menschen mit extremer Verhaltensproblematik, die einen sehr positiven Effekt auf das Wohlbefinden und Verhalten der Nutzer und ihres sozialen Umfeldes hatten.