Mit der Realisierung des Tourismusresorts veränderten sich das Dorf Andermatt und die ganze Region massgeblich. Das Forschungsteam der HSLU hat in einer mehrjährigen Studie die soziokulturellen und sozioökonomischen Folgen des Resorts für die Bevölkerung der Gemeinde erforscht. Parallel untersuchte sie auch die Auswirkungen des Resorts auf die Innovationen des Gewerbes im Raum San Gottardo (Kanton Uri, Surselva, Region Bellinzona e Valli, Goms).
Im Sommer 2021 erschien der Gesamtbericht, in dem Erkenntnisse aus den vier zwischen 2009 und 2020 erstellten Teilstudien anhand theoretischer Modelle reflektiert wurden. Die darin formulierten Handlungsempfehlungen können von Gemeinden und Regionen genutzt werden, um ein Gleichgewicht zwischen touristischer Entwicklung und den Ansprüchen der lokalen Bevölkerung zu finden.
«Die Entwicklung von Tourismusorten geschieht immer in einem Spannungsfeld», betont Projektleiterin Beatrice Durrer Eggerschwiler. Einerseits möchte man die lokale Gemeinschaft und die Kultur- und Naturlandschaft schützen. Andererseits stelle der Tourismus im globalen Wettbewerb klare Anforderungen an Modernisierungsmassnahmen und Strukturveränderungen. Nach Projektabschluss scheint klar: Die Qualität des Angebots und der Gastfreundschaft wird durch die Bevölkerung entscheidend mitgeprägt. Deshalb ist es wichtig, dass die Bewohner:innen hinter der touristischen Entwicklung stehen.
Folgende Massnahmen werden daher für touristische Entwicklungsvorhaben empfohlen:
- Proaktive und transparente Kommunikation
- Partizipation und Teilhabe der Bevölkerung von Beginn an fördern
- Integration von Zuziehenden aktiv unterstützen
- Sozioökonomische und soziokulturelle Veränderungen beobachten und die Bedürfnisse der Bevölkerung im Blick haben