Eine umfassende Nachhaltige Entwicklung beruht auf Transformations-, Lern- und Aushandlungsprozessen auf der Makro-, Meso- und Mikroebene. Neben dem Wissen um ökologische, ökonomische und soziale Zusammenhänge stellt sich für die Soziale Arbeit als eine der Kernfragen diejenige nach den Rollen, welche sie in gesellschaftlichen Veränderungsprozessen einnehmen kann. Um die Ziele der Nachhaltigen Entwicklung nicht nur zu verstehen, sondern entsprechende Massnahmen als Professionelle der Sozialen Arbeit auch umsetzen zu können, braucht es vielfältige Kompetenzen, die sich im Minor den Dimensionen Wissen, Können/Umsetzung und professionelle Haltung zuordnen lassen. Der Minor Nachhaltige Entwicklung und Soziale Arbeit legt grossen Wert auf problem based learning. Mittels verschiedener Methoden werden Wissen, Können und eine professionelle Haltung in einem dynamischen Prozess erarbeitet, reflektiert und an Fallbeispielen angewendet.
Der Minor nachhaltige Entwicklung und Soziale Arbeit ist als Modulgruppe mit 12 ECTS konzipiert und setzt sich aus drei Modulen zusammen, die alle auch als einzelne Module belegt werden können.
Grundlagen Nachhaltige Entwicklung und Soziale Arbeit (blended learning)
Frühlingssemester
In diesem Modul setzen sich die Studierenden kritisch und reflexiv mit der ökologischen, der sozialen und der ökonomischen Dimension der Nachhaltigen Entwicklung sowie unterschiedlichen Konzepten zur Nachhaltigen Entwicklung und Sozialer Arbeit auseinander. Wichtig sind zudem eine kritische Reflexion des Gerechtigkeitsverständnisses, sowie von Normen und Werten, welche der Nachhaltigen Entwicklung und der Sozialen Arbeit zu Grunde liegen.
Im angeleiteten wöchentlichen Selbststudium (Lektüren, Filme, Podcasts, etc.) werden Problemfelder definiert und analysiert sowie relevante Grundlagen zu den Sustainable Development Goals (SDG) angeeignet. Im Präsenzunterricht an drei Samstagen diskutieren, reflektieren und erarbeiten die Studierenden erste Positionen für die Profession der Sozialen Arbeit. Wesentlicher Bestandteil des Moduls ist das Problembasierte Lernen.
Der Unterricht findet im angeleiteten Selbststudium in wöchentlichen zeitunabhängigen Online-Kursen sowie im Präsenzunterricht (drei Unterrichtstage) statt.
Blockwoche Nachhaltige Entwicklung und Achtsamkeit: Perspektiven erweitern
(Blockwoche KW36)
«Perspektiven erweitern» meint aus dem Schulzimmer in die Natur einzutauchen sowie den Blick nach aussen und nach innen zu schärfen. Die Studierenden lernen lokale und internationale praxisnahe, innovative bottom up Projekte und top down Ansätze kennen. Aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten wir, wie diese Beispiele und Ansätze den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft unterstützen können. Dabei setzen wir uns vertieft mit unseren eigenen handlungsleitenden Normen und Werten auseinander. Dazu gehört auch das nachhaltige und achtsame Handeln im eigenen (Berufs-)alltag zu reflektieren und sich bewusst zu werden, wie der Umgang, den wir mit uns selbst pflegen, unseren Umgang mit der Mitwelt prägt. Am Ende der Blockwoche nehmen die Studierenden nicht nur neue Einsichten und Erkenntnisse mit, sondern auch konkrete Impulse für nachhaltiges und achtsames Handeln – sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Alltag.
Kreative Ansätze für Nachhaltige Entwicklung in der Sozialen Arbeit
(im Herbstsemester am Montag)
Das Modul verbindet die Themen Nachhaltige Entwicklung und kreative Ausdrucksformen in der Sozialen Arbeit. Im Fokus steht die Integration von kreativen und künstlerischen Methoden, um Menschen zu bewegen, Veränderungen anzustossen und gemeinschaftliche Projekte zu entwickeln.
Praxisnahe Fragestellungen werden in interdisziplinären Workshops durch die Studierenden mittels dialogischen und künstlerischen Verfahren und Change-Prozessen bearbeitet. Dabei spielen kreative Ausdrucksformen wie Kunst, Kulturvermittlung und soziale Innovation eine zentrale Rolle. In Zusammenarbeit mit Fachkräften und Aktivist*innen aus Bereichen wie Zivilgesellschaft, Politik, Kultur etc. entwickeln die Studierenden Handlungsansätze, die sowohl in klassischen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit wie Schulsozialarbeit und Soziokultur als auch in neuen, nachhaltigen Praxisfeldern anwendbar sind.
Das Modul bietet Raum, eigene kreative Ideen zu entfalten und projektorientierte Methoden zu vertiefen. Die Studierenden erwerben Kompetenzen in der Konzeption und Durchführung von Projekten, die auf Nachhaltige Entwicklung abzielen und lernen, Institutionen und Communities durch gestalterische Ansätze zu begeistern und zu inspirieren. Ein abschliessendes Gruppenprojekt fördert den kreativen Austausch und stärkt die Reflexion über die Synergien zwischen Kunst, sozialer Innovation und nachhaltiger Praxis.