Matteo Trachsel: Sie sind in Ihrem Unternehmen verantwortlich für die Umsetzung Netto-Null und haben bereits erfolgreich erste Massnahmen umgesetzt. Im MAS-Programm werden sie Ihre Erfahrungen mit anderen Teilnehmenden teilen. Können Sie uns bereits hier von Ihrem Weg erzählen? Haben Sie Tipps für andere Unternehmen?
Um eine Netto-Null-Strategie im gesamten Unternehmen zu verankern, ist die Unterstützung des Top-Managements unerlässlich. Die Klimaziele müssen Teil der Unternehmensvision sein. Wie bei vielen langfristigen Veränderungen sind aussagekräftige Kennzahlen entscheidend. Es ist wichtig, die Klimaemissionen des Unternehmens umfassend zu erfassen - dies beinhaltet die gesamte Wertschöpfungskette (Scope 1-3). In einem produzierenden Unternehmen liegt der grösste Hebel zur Emissionsreduktion oft beim Produkt selbst. Um eine Optimierung des Produktes zu erreichen, braucht es auch hier die nötigen Kennzahlen, meist auf Basis einer Produktökobilanz. Durch die Reduktion der Produktemissionen kann ein direkter Mehrwert für den Kunden geschaffen werden. Dies geschieht häufig auch durch die Senkung der Gesamtbetriebskosten (TCO), z. B. durch Effizienzsteigerungen in der Nutzungsphase.
Meine Tipps für andere Unternehmen: Sicherstellen, dass das Management hinter den Klimazielen steht und diese aktiv unterstützt. Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette umfassend erfassen. Identifizieren und nutzen Sie die grössten Hebel zur Emissionsreduktion am Produkt. Reduzieren Sie die Emissionen so, dass auch Ihre Kunden davon profitieren, zum Beispiel durch niedrigere Betriebskosten. Die Umsetzung einer Netto-Null-Strategie ist ein langfristiger Prozess, der Engagement und Ausdauer erfordert. Aber mit dem richtigen Ansatz können wir nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile erzielen.