Die Publikation «Vokabular des Zwischenraums – Gestaltungsmöglichkeiten von Rückzug und Interaktion in dichten Wohngebieten» des Instituts für Architektur (IAR) und des Kompetenzzentrums Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern – Technik & Architektur ist soeben bei Park Books erschienen und fasst die Ergebnisse aus dem vorangegangene Forschungsprojekt «Interface Fassadenraum – Gestaltung von Privatheit und Öffentlichkeit in dichten Wohngebieten» zusammen.
Wie können die elementaren Bedürfnisse nach Rückzug und Interaktion in unserem dichter werdenden Wohnumfeld berücksichtigt werden? Und wie nehmen Bewohnerinnen und Bewohner ihr Umfeld und die konkreten Spielräume zur Gestaltung von Rückzug und Interaktion ihrer Wohnsituation wahr? Ausgehend von diesen Fragen untersuchte ein interdisziplinäres Forschungsteam der Hochschule Luzern ausgewählte Wohnquartiere. Im Fokus stand dabei der sogenannte «erweiterte Fassadenraum», der die Gebäudehülle, den Zwischenraum bis zur gegenüberliegenden Fassade und die dahinterliegenden Innenräume umfasst. Das Resultat der Studie ist keine Handlungsanweisung, sondern ein «Vokabular des Zwischenraums».
Dieses inspirierende Nachschlagewerk stellt auf über 200 reich bebilderten Seiten die Begriffe Porosität, Tarnung, Alternativen, Kompensation, Ambivalenz, Intervall und Flirt vor, die das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit charakterisieren. So unterschiedlich diese Begriffe sind, entspringen sie doch dem gemeinsamen Leitgedanken, die allerorts geforderte bauliche Verdichtung nicht lediglich als Sachzwang hinzunehmen, sondern vielmehr als räumlich-atmosphärische Qualität zu nutzen. Ergänzt wird das Vokabular durch Hintergrundinformationen zu sechs analysierten Fallstudien.