Dieser Frage gingen Samuel Stettler und Philipp Senn ihm Rahmen ihrer Bachelor-Diplomarbeit «Das Klima als Konzeptfaktor» nach. Die Diplomarbeit widmet sich einem Vergleich zweier Standorte, die auf den ersten Blick ein ähnliches Klima aufweisen. Allerdings zeigt sich bei genauerer Betrachtung, dass sie dennoch unterschiedlicher kaum sein könnten. Anhand der zwei Standorte Bishkek in Kirgistan und Zürich, die beide in der kühlgemässigten Klimazone liegen, sollen die klimatischen Auswirkungen auf die Gebäudetechnik und die Gebäudehülle aufgezeigt werden.
Eine vorgängige Analyse hat ergeben, dass in Bishkek eine höhere Globalstrahlung zu erwarten ist als in Zürich. Ein Photovoltaikanlage funktioniert in Bishkek erwartungsgemäss tendenziell besser als in Zürich, was auch die Simulationsergebnisse bestätigten. Anhand dieser Erkenntnisse sind verschiedene Konzepte aufgestellt und am Standort Bishkek auf ihre Tauglichkeit geprüft worden. Es hat sich herausgestellt, dass eine Optimierung der Gebäudehülle ausgehend von der in Kirgistan üblichen Bauweise den Energiebedarf für ein Klimagerät zum Heizen und Kühlen in Bishkek massgeblich senkt. Für den Standort Zürich werden für die Deckung des elektrischen Energiebedarfs der Klimageräte dagegen mehr Photovoltaikmodule benötigt und der Kühlenergiebedarf ist deutlich kleiner.
Als Ergebnis der Arbeit lässt sich festhalten, dass das Klima der Standorte einen grossen Einfluss auf die Funktion der Gebäudehülle hat und entsprechend Grenzen setzt, aber auch Potential bezüglich der Optimierung eröffnet.
Die Arbeit von Samuel Stettler und Philipp Senn wurde gemeinsam mit dem Betreuer Axel Seerig vor Ort präsentiert und fand grosses Interesse beim Auftraggeber, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, und den Akteuren in Kirgistan.