Bezahlte Erwerbsarbeit stellt einen – wenn nicht den – zentralen Pfeiler der sozialen Sicherheit dar. Wer in Lohnarbeit steht, geniesst einen hohen Schutz über das System der Sozialversicherungen und verfügt nachweislich über eine bessere physische und psychische Gesundheit. Darüber hinaus ist Erwerbsarbeit mit einem hohen gesellschaftlichen Status verbunden und trägt wesentlich zur sozialen Integration und Teilhabe bei.
Der Arbeitsmarkt unterliegt allerdings – wie viele andere Lebensbereiche – einem sich beschleunigenden Wandel. Der Soziologe Hartmut Rosa spricht in diesem Zusammenhang von einer strukturellen Beschleunigungsdynamik moderner Gesellschaften, die mit Erfahrungen von Entfremdung und Kontrollverlust einhergeht. Zahlreiche Studien thematisieren in diesem Kontext die potenzielle Substitution bestimmter Berufsbilder, insbesondere im Zuge technologischer Entwicklungen. Die Debatten rund um die Folgen der künstlichen Intelligenz verschärfen diese Diskussion zusätzlich.
Vor dem Hintergrund eines sich rasant wandelnden Arbeitsmarktes stellt sich für uns als Individuen die Frage, wie wir mit diesen Veränderungen umgehen können. Sind wir letztlich Produkte mit einem Ablaufdatum? Oder gelingt es uns, durch kontinuierliche Weiterbildung, gezielte Kompetenzentwicklung oder bewusste Selbstvermarktung im Arbeitsmarkt zu behaupten?
Gleichzeitig müssen wir uns fragen, auf welche gesellschaftlichen und institutionellen Strukturen der Arbeitsintegration wir zurückgreifen können, wenn wir den Arbeitsmarkt – sei es freiwillig oder unfreiwillig – verlassen haben und nun wieder eintreten wollen. Unterstützen uns die bestehenden Strukturen dabei, wieder Fuss zu fassen? Sind sie mit der zunehmenden Beschleunigung und Komplexität des Wandels kompatibel? Wo gelingt dies und wo zeigen sich Grenzen?
Der diesjährige Luzerner Kongress Gesellschaftspolitik stellt den beschleunigten Wandel auf dem Arbeitsmarkt ins Zentrum der Diskussion und fokussiert gleichermassen auf die individuelle und strukturelle Ebene.
Zielpublikum
Der Luzerner Kongress Gesellschaftspolitik richtet sich an Führungskräfte, Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie an Fachleute in öffentlichen und privaten Organisationen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene.
Der Luzerner Kongress Gesellschaftspolitik
Der Luzerner Kongress Gesellschaftspolitik befasst sich mit aktuellen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen, die eine hohe gesellschaftspolitische Relevanz für die Schweiz haben. Trägerorganisationen des Kongresses sind die Hochschule Luzern, das Luzerner Forum für Sozialversicherungen und Soziale Sicherheit und die Universität Luzern. Der Luzerner Kongress Gesellschaftspolitik findet 2025 zum dreizehnten Mal statt.
Programm
Das detaillierte Kongressprogramm mit allen Informationen folgt demnächst.
Kosten
Tagungsbeitrag: CHF 250.-
Studierende: CHF 100.-
Inklusive Begrüssungskaffee, Pausenerfrischungen und Apéro riche
Tagungsbeitrag online: CHF 200.-
Studierende online: CHF 50.-
Anmeldung
Die Platzzahl ist beschränkt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Anmeldeschluss ist der 17. November 2025.
Referierende
Alle Informationen und das detaillierte Programm folgen demnächst.