Die Beherbergungsstatistik stellt für Touristiker/innen, regionale und lokale Tourismusregionen und auch für Politik und Wirtschaft eine flächendeckende und zuverlässige Quelle zur Abschätzung des quantitativen Tourismusaufkommens dar. Bisher stand den Touristiker/innen der Schweiz die vom Bundesamt für Statistik (BfS) erhobene Beherbergungsstatistik nur auf Ebene der zwölf Tourismusregionen, der Kantone oder Gemeinden zur Verfügung. Der Nachteil ist, dass diese politisch orientierte Gliederung in wenigen Fällen dem operativen und strategischen Alltagsgeschäft im Tourismus entspricht. Destinationsmanagementorganisationen (DMO), welche sich mit der Vermarktung und Verwaltung der touristischen Angebote beschäftigen, umfassen in der Realität mehrere politische Gemeinden. In einigen Fällen sogar kantonsübergreifend. Damit diese Destinationsstrukturen auch in der Hotelleriestatistik realistisch abgebildet werden können, musste die politisch orientierte Gliederung den Destinationsstrukturen der Tourismusbranche angeglichen werden. Um dabei die Bedürfnisse der Touristiker/innen zu berücksichtigen, hat das Institut für Tourismuswirtschaft ITW die zwölf Tourismusregionen der Schweiz gebeten, die rund 2’500 Gemeinden innerhalb ihres Wirkungsgebiets zu Destinationen zusammenzufassen. Entstanden ist eine Liste mit rund 150 Tourismusdestinationen. Mit dieser Grundlage kann das Bundesamt für Statistik die gesamtschweizerisch erhobene Hotelleriestatistik monatlich an das ITW auf Destinationsebene übermitteln. Damit verfügt das ITW über eine schweizweit unikate Datengrundlage.
Die Daten werden vom ITW in vielerlei Hinsicht verwendet. Einerseits kommen sie in der Lehre zum Einsatz und anderseits zur Unterstützung in Forschungs- und Dienstleistungsprojekten. Geplant sind zudem Publikationen, welche die Entwicklung der Übernachtungszahlen in den Schweizer Destinationen detaillierter beleuchten.
Die Daten werden zudem in das Analysetool des österreichischen Marktforschungsunternehmen Manova eingespeist. Mit Manova kooperiert das ITW seit einigen Jahren erfolgreich und bietet gemeinsame Marktforschungsinstrumente und Gästebefragungen an. Das Analysetool von Manova, genannt Webmark, bietet für Touristiker/innen einen entscheidenden Mehrwert bei der Auswertung der eigenen Hotelleriestatistik. Bisher wurden aufgrund von unterschiedlichen nationalen Gesetzgebungen und unterschiedlichen Erhebungsarten die Beherbergungsstatistiken unterschiedlicher Länder, darunter auch Österreich, Deutschland, die Schweiz und Italien, trotz teilweise ähnlicher touristischer Strukturen und des grenzübergreifenden Wettbewerbs, nur auf nationaler Ebene betrachtet. Mit Webmark erhält der Nutzer erstmals die Möglichkeit tiefergehende Analysen auf Destinationsebene zu detaillierten Herkunftsmärkten, Unterkunftsarten und flexible internationale Benchmarks der Länder Schweiz, Österreich und Deutschland. Die verfügbaren Zahlen können nach beliebig auswählbaren Zeiträumen und Zeitvergleichen dargestellt werden. Filtermöglichkeiten nach Herkunftsländern und Sternekategorie erlauben eine detaillierte Auswertung der Daten. Die eigene Hotelleriestatistik kann somit mit nicht nur mit nationalen, sondern auch internationalen Mitbewerbern verglichen werden. Die Präsentation der Statistik auf Ebene der Tourismusregion und die Einführung von Filterfunktionen nach Positionierungskriterien (Kultur, Sport usw.) sowie topographischen Kriterien (Berg, See usw.) garantiert dabei die Anonymität. Nicht anonymisierte Einzelvergleiche auf Destinationsebene sind bei gegenseitigem Einverständnis möglich. Die Auswertungen und Analysen werden grafisch ansprechend aufbereitet für den direkten Import in eigene Unterlagen. Die Daten können zudem in verschiedenen Dateiformaten für die Weiterverarbeitung exportiert werden.
Schweizer Destinationen können den Zugang zu Webmark direkt beim ITW erwerben.