Overview
Die Pianistin Irène Schweizer hat als Vertreterin des Schweizer Jazz grosse internationale Anerkennung gewonnen. Sie ist eine einflussreiche Wegbereiterin der unabhängigen Jazz- und Improvisations-Szenen in Europa. Schweizers künstlerische Tätigkeit ist eng gekoppelt an ihr politisches Engagement: sie setzt sich ein für die Gleichstellung der Frau in Kunst und Gesellschaft. Sie steht ein für die künstlerische und ökonomische Autonomie von Kunstschaffenden.
Irène Schweizer ist am 2. Juni 1941 in Schaffhausen geboren. Die Autodidaktin gewinnt 1960 das Amateur-Jazzfestival in Zürich. Die innovative südafrikanische Exilanten-Szene im Zürcher Jazzclub Africana wird in den 1960er Jahren zu ihrer musikalischen Heimat. Bedeutenden Einfluss auf Schweizers künstlerische Entwicklung hat auch die Musik des New Yorker Free-Jazz-Pianisten Cecil Taylor. In den1970er Jahren weilt Schweizer für mehrere Jahre in Berlin und wird zu einer wichtigen Impulsgeberin der europäischen Free-Music-Szenen und zu einer ihrer bedeutendsten Exponentinnen. In zahlreichen Duo-Projekten erprobt Schweizer neue Arten der Interaktion, unter anderen auch mit führenden Vertretern der afroamerikanischen und südafrikanischen Musik. Schweizers erstes Free-Jazz-Konzert 1968 in Willisau (siehe Foto S.5) wird zum Ausgangspunkt für die beispiellose Erfolgsgeschichte des avancierten Jazz im ‘Luzerner Hinterland’. Schweizer tritt bei dem einflussreichen Festival insgesamt über 20 Mal auf.