Overview
Rassismus und rassistische Diskriminierung kommen in den verschiedenen Tätigkeitsfeldern der Sozialen Arbeit vor. Eine konkrete Folge daraus ist zum Beispiel, dass viele Migrant:innen, die Anspruch darauf hätten, keine Sozialhilfe beziehen. Es gibt kategorisierende Zuschreibungen und darauf abgestimmte Abläufe und Handlungsmaximen durchaus auch in Bereichen wie den Sozialdiensten, beim Kindes- und Erwachsenenschutz, in der Familienberatung, der Jugendhilfe, bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, der Suchthilfe, im Gesundheitsbereich oder bei der Freizeitgestaltung. Soziale Probleme werden in der Beratung oft kulturalisiert, d. h. mit der Herkunft, religiösen Zugehörigkeit, mit äusseren Merkmalen und einem «Anderssein» der Klient:innen erklärt. Dabei besteht die Gefahr, dass die institutionellen und strukturellen Mechanismen, die der rassistischen Diskriminierung Vorschub leisten, in der Beratung der Klient:innen und bei der Problemanalyse kaum mitberücksichtigt werden.
In diesem Forschungsprojekt werden diese Aspekte erörtert und die rechtlichen Grundlagen von Antidiskriminierung erarbeitet. Im Weiteren werden in Tätigkeitsfeldern der Sozialen Arbeit Interviews mit Fachpersonen und Behörden geführt und anhand von Fallkonstellationen Spannungsfelder der Praxis, die sich in den verschiedenen Arbeitsfeldern ergeben können, diskutiert sowie Handlungsansätze aufgezeigt.