Overview
Im Zuge des Paradigmenwechsels im Behindertenwesen stehen ausgrenzende Lebenswelten von Menschen mit Beeinträchtigung zunehmend in der Kritik. Die Forderung nach inklusiven, am Sozialraum orientierten Wohn- und Unterstützungsangeboten für Menschen wird im Zuge der Ratifizierung der UN-BRK immer vehementer. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass sich die Schweiz bei der Diversifizierung von Wohn- und Unterstützungsangebote für Menschen mit Beeinträchtigungen noch am Anfang befindet. Aufbauend auf nationalen und internationalen Erkenntnissen war es das Ziel des Projekts, Indikatoren zu entwickeln, anhand welcher die Umsetzung des Artikels 19 der UN-BRK (Unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft) bewertet werden kann. Dazu wurden in Zusammenarbeit mit Organisationen der Behindertenhilfe ein Fragebogen entwickelt, der zum einen zur systematischen Überprüfung der Umsetzung der UN-BRK dienen kann und zum anderen als Orientierungshilfe bei der Ausgestaltung und Konzeption von Unterstützungsangeboten verwendet werden kann.
In der aktuellen Form ermöglicht das Instrument nur beschränkt, die Lebenwelten von Menschen mit schweren kognitiven Behinderungen und oder eingeschränkten kommunikativen Fähigkeiten zu erfassen. Für diese Personengruppe gilt: Rechte müssen «erlebbar» gemacht werden. Hierfür müssen Möglichkeiten, z.B. in Rahmen von Pilotprojekten geschaffen werden.