Overview
Im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten Projekts «Schulmusikalische Diskurse in der Deutschschweiz von 1970 bis 2010» konnten Deutungsmuster in Bezug auf Funktion und Ausgestaltung des schulischen Musikunterrichts herausgearbeitet werden. Zentrale Aspekte waren das unanfechtbare Primat der Praxis (Huber, 2016), die Legitimation via Transfereffekte (Huber, 2017) sowie das Verhältnis zu möglichen Bezugswissenschaften wie die Musikwissenschaft und die Erziehungswissenschaft mit entsprechenden Hegemoniebestrebungen der beteiligten Akteure (Huber, 2016, 2021b, in Vorbereitung). Es zeigte sich zudem, dass Wissen mit bestimmten Formen sprachlicher Äusserungen in Verbindung gebracht wird, die sich vom wissenschaftlichen Duktus abheben (Huber & Marty, 2021).
In einem Nachfolgeprojekt soll der postulierte Widerhall dieser Deutungsmuster in der Unterrichtspraxis von Gymnasien untersucht werden. Das Projekt «Musikunterricht an Gymnasien» leistet die nötigen Vorarbeiten, um eine entsprechende Eingabe beim SNF auf den 1. Oktober 2021 zu realisieren und den Start des vom SNF finanzierten Projekts vorzubereiten. Da es sich bei Deutungsmustern um kollektive Wissensformen mit entsprechender Tradierung handelt, wird der Blick ausgeweitet auf das intergenerationelle System, das Dozierende der Fachdidaktik, Studierende der Schulmusik, Lehrende an Gymnasien sowie Gymnasiastinnen und Gymnasiasten umfasst. Folgende Schritte sind auf dem Weg zum SNF-Gesuch notwendig:
- Erarbeitung eines theoretischen Rahmens für die Untersuchung;
- Prüfung möglicher Varianten;
- Entwicklung des methodischen Werkzeugs;
- Klärung der Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Projektpartnern;
- Aufbau einer Begleitgruppe (Sounding Board);
- Formulierung und Überarbeitung des wissenschaftlichen Teils des SNF-Gesuchs.