Overview
Seit dem 2008 sind die neuen Finanzausgleichs-Instrumente der NFA im Kraft. Seither wurde sowohl von Seiten von Kantonsregierungen als auch des Parlaments verschiedentlich darauf hingewiesen, dass im neuen Ressourcenausgleich ökonomische Fehlanreize bestehen. Diese bestünden darin, dass die Kantone wenig Interesse haben, ihr Ressourcenpotenzial zu vergrössern, z.B. durch eine attraktive Standortpolitik. Als Grund dafür wird angeführt, dass die Differenz zwischen zusätzlichen Steuereinnahmen und dem Verlust aus dem Finanzausgleich (je nach Ressourcenstärke höherer Aufwand oder tieferer Ertrag) oft negativ sei. Simulationen zeigen jedoch, dass dieser Effekt sehr stark von der Höhe der Steuerbelastung, d.h. von der steuerlichen Ausschöpfung des Ressourcenpotenzials, sowie vom Wert des Ressourcenindex der Kantone abhängt. Systematische Untersuchungen gibt es jedoch nur wenige. Unklar ist auch, wie die Reform des Finanzausgleichs im Rahmen der Unternehmenssteuerreform III die Anreizwirkungen beeinflusst.
Im beantragten Forschungsprojekt geht es darum, ein Simulationsmodell zu entwickeln und zu testen, welches die Nettowirkungen einer Veränderung des Ressourcenpotenzials unter verschiedenen Bedingungen schätzt. Aus dem Modell sollen einerseits das Wissen um die Wirkungen des Finanzausgleichs des Bundes erhöht werden. Anderseits soll das Modell auch als Basis für Dienstleistungsprodukte für Kantone und Gemeinden dienen.