Overview
Der Umgang mit Jugendlichen stellt viele Gemeinden vor Herausforderungen. Die Aneignung der öffentlichen Räume durch junge Menschen löst vielerorts kontroverse Auseinandersetzungen aus. Dabei spielt das Verhalten in der Gruppe eine wichtige Rolle. Jugendgruppen werden häufig pauschal mit Ruhestörungen, Littering und Sachbeschädigungen in Verbindung gebracht. Gemeinden sollen zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen vermitteln und sind damit oft überfordert. Deshalb bietet Blaues Kreuz Schweiz den Gemeinden mit „Raumnot“ ein Beratungs- und Präventionsangebot an, welches sie bei solchen Problemen im öffentlichen Raum unterstützt.
Um das Nebeneinander - oder im besten Falle das Miteinander - von verschiedenen Nutzungsgruppen im öffentlichen Raum zu gewährleisten, begleitete Raumnot in beratender Funktion Entscheidungsträger/innen in Gemeinden. Gemeinsam wurde ein auf die Gemeinde individuell abgestimmtes Konzept erarbeitet. Dabei bezog Raumnot die verschiedenen Akteur/innen als auch die Jugendlichen vor Ort in den Prozess mit ein, klärte die jeweiligen Bedürfnisse ab und war bestrebt, die verschiedenen Anliegen in der Lösungsfindung zu berücksichtigen. Um die Nachhaltigkeit sicherzustellen wurde ein Konzept für den künftigen Umgang mit der Thematik ausgearbeitet. Dabei war der Einbezug des bereits vorhandenen Wissens der lokalen Verantwortlichen vor Ort sehr wichtig. Zusätzlich bot Raumnot bei Bedarf auch Unterstützung in der Umsetzung von einzelnen Massnahmen oder in der Begleitung von einzelnen Cliquen an.
Nach einer Pilotphase (2013-2015) wurde im Kanton Solothurn nun das Angebot von 2016 – 2018 fortgeführt, in dessen Rahmen jedes Jahr drei Gemeinden begleitet werden sollten. Das Pilotprojekt wurde von verschiedenen Organisationen unterstützt; namentlich dem Kanton Solothurn, dem Präventionsprogramm Jugend und Gewalt sowie Stiftungen.
Die Hochschule Luzern - Soziale Arbeit wurde mit einer begleitenden externen Evaluation über die Jahre 2016 - 2018 beauftragt. Der formative Ansatz sollte dabei der laufenden Verbesserung des Programms dienen. Nach der Durchführung 2016 wurde das Programm jedoch aufgrund der Schwierigkeit, geeignete Pertnergemeinden zu gewinnen, eingestellt.