Ein Leben für die sexuelle Selbstbestimmung
Sexuelle Entfaltung ist ein Grundbedürfnis und ein Menschenrecht, das auch Menschen mit Behinderungen zusteht. Dr. phil. Aiha Zemp steht mit ihrer Arbeit für die sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen. Im Kampf gegen Ignoranz und Tabuisierung ist sie für die sexuellen Rechte von Menschen mit Behinderung, für deren Recht auf physische und psychische Integrität und den Schutz vor jeglicher sexualisierter Gewalt eingetreten. Es ist ihr Verdienst, dieses Feld durch wissenschaftliche Untersuchungen, eine Reihe von Veröffentlichungen sowie durch die Gründung der Fachstelle für Behinderung und Sexualität (fabs) ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt zu haben.
Die Arbeit geht weiter
Die erfolgreiche Arbeit der fabs soll auch nach deren Schliessung Ende 2010 weitergeführt werden, um Menschen mit Behinderung Zugang zu Informationen und Beratung zu sexualitäts- und partnerschaftsbezogenen Themen zu gewährleisten. Das Ziel bleibt, dass sie sich als Akteurinnen und Akteure selbstbestimmt in ihrer jeweiligen Lebensumwelt eine ihren Bedürfnissen entsprechende, erfüllte Sexualität ermöglichen können. Die damit verbundenen Kompetenzen stellen gleichzeitig den besten Schutz vor Grenzüberschreitungen und sexueller Gewalt dar.
Zukünftige Herausforderungen
Damit die Arbeit der fabs weitergeführt werden kann, baut die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit entsprechende Angebote für Mitarbeitende in der Behindertenhilfe und für Organisationen der sexuellen Gesundheit auf. Die beteiligten Beratungsstellen unter dem Dach von PLANeS – der Schweizerischen Stiftung für sexuelle und reproduktive Gesundheit – sind aufgefordert, Menschen mit Behinderungen beraterische und sexualpädagogische Angebote zur Verfügung zu stellen, die barrierefrei, zeitlich flexibel und inhaltlich auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.
Anliegen und Ziele
Die Tagung ist eine Würdigung des Schaffens von Dr. phil. Aiha Zemp. Die Teilnehmenden erhalten einen Einblick in den gegenwärtigen Stand und die Überlegungen zur Fortsetzung der Arbeit der Fachstelle für Behinderung und Sexualität (fabs). Zwei Referate geben aus der Perspektive der Akteurinnen und Akteure Einblick in die gegenwärtige Situation der Themen Sexualität beziehungsweise sexuelle Gesundheit und Behinderung in unterschiedlichen Lebensaltern. Eine Podiumsdiskussion dient dem Austausch von Ideen und Überlegungen zur erfolgreichen Fortführung des Vorhandenen.