Anette Eldevik
Smart Aging ist ein junges Forschungsfeld, das gleich zwei globale Entwicklungen adressiert: die digitale und die demografische Transformation. Diese Verknüpfung kann für Gemeinden im Hinblick auf die Ausgestaltung ihrer Alterspolitik interessant sein. Denn digitale Informations- und Kommunikationstechnologien verfügen über ein hohes Potenzial, um die Selbstbestimmung, Partizipation und Gesundheit von älteren Menschen zu fördern. Wie das gelingt, hängt allerdings sehr davon ab, wie die Zielgruppe die Digitallösungen im Alltag tatsächlich akzeptiert und nutzt.
Interdisziplinär angelegte Analyse und Weiterentwicklung
Die Departemente Soziale Arbeit und Technik & Architektur der Hochschule Luzern möchten diesen Fragen und Zusammenhängen auf den Grund gehen, um daraus konkrete Massnahmen und Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Ihre geplante Studie konzentriert sich auf den ländlichen Raum und auf digitale Anwendungen zur Vernetzung und Angebotsvermittlung im Sozial- und Gesundheitsbereich. Neuartig ist dabei die interdisziplinäre Herangehensweise: So konzentrieren sich die Fachpersonen des Departements Technik & Architektur auf die technischen Anwendungs- und Leistungsmerkmale aktueller digitaler Lösungen – dies insbesondere auf der Ebene der Nutzerinnen und Nutzer.
In Ergänzung dazu fokussieren die Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler des Fachbereichs Soziale Arbeit auf die sozialen, organisationsbezogenen und politischen Rahmenbedingungen sowie auf mögliche Nutzungsbarrieren. Mit diesem kombinierten Zugang stehen individuelle Aspekte wie die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren gleichermassen im Fokus wie strukturelle Faktoren auf Ebene der Lösungsanbietenden und der Gemeinden. Aus diesem interdisziplinären Blick sind neue Erkenntnisse zu erwarten. Nach Projektabschluss stehen den Verantwortlichen von Gemeinden, Gesundheitseinrichtungen oder Unternehmen Erkenntnisse und neue Lösungsansätze zur Verfügung, die den Einsatz und die Nutzung technologischer Anwendungen durch die ältere Bevölkerung verbessern.
Verantwortlich für das Projekt «Smart Aging» sind Kathrin Leitner und Jürgen Stremlow vom Departement Soziale Arbeit sowie Andrew Paice, Leiter des iHomeLab des Departementes Technik & Architektur. Das Projekt wird vom Interdisziplinären Themencluster ITC «Raum & Gesellschaft» der Hochschule Luzern gefördert.