100 Jahre Hochschule Luzern – Soziale Arbeit: Das Jubiläum in Zahlen
«100 Jahre alt wird man nicht jeden Tag – der runde Geburtstag ist ein wichtiges Ereignis», sagt Direktorin Dorothee Guggisberg zum 100-Jahr-Jubiläum der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit. «Er ist Anlass zu zeigen, welche Bedeutung Soziale Arbeit für die Gesellschaft hat.» Gefeiert wurde das 100-Jahr-Jubiläum mit einer Reihe von Aktionen und Veranstaltungen. «Ziel der verschiedenen Projekte war es unter anderem, der interessierten Öffentlichkeit und Fachpersonen der Sozialen Arbeit unsere Stärken und Kompetenzen näherzubringen», so Dorothee Guggisberg.
Flavia Dubach
Am 3. April 1918 eröffnete der Schweizerische Katholische Frauenbund zusammen mit der Kongregation der Lehrschwestern in Menzingen die «Schweizerische Sozial-caritative Frauenschule» in Luzern. Dies war der Anfang einer langen Geschichte der Institution, die über verschiedene Vorgängerschulen zur heutigen Hochschule Luzern – Soziale Arbeit führte. Lesen Sie auf der folgenden Doppelseite Wissenswertes zum 100-Jahr-Jubiläum in Zahlen.
6 thematische Fachanlässe fanden im Frühjahr 2018 in den Konkordatskantonen Luzern, Zug, Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden statt. Mit Expertinnen und Experten der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit sowie Fachpersonen aus den Kantonen wurde über aktuelle sozialpolitische Themen wie die berufliche Integration von Flüchtlingen, das Leben mit Behinderung oder verschiedene Wohnformen im Alter diskutiert. Soziale Arbeit nimmt in den Konkordatskantonen eine wichtige Rolle ein. So sagt beispielsweise Barbara Bär, Regierungsrätin des Kantons Uri: «Die Soziale Arbeit ist im Kanton Uri in verschiedenen freiwilligen wie auch gesetzlichen Beratungsstellen die Grundlage für die professionelle Beratung und Begleitung von unterstützungsbedürftigen Menschen. Soziale Arbeit reaktiviert Ressourcen der Klientel und ermöglicht dadurch eine bessere gesellschaftliche Integration dieser Personen. Sie verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft und baut soziale wie kulturelle Hürden ab.»
224 Studierende führten in kleinen Gruppen von Mitte Februar bis Anfang März 2018 in der ganzen Deutschschweiz gemeinsam mit Organisationen und Institutionen vor Ort verschiedene Aktionen mit gemeinnützigem Charakter durch. So fand zum Beispiel in Basel ein Generationenabend mit Seniorinnen und Senioren sowie Jugendlichen statt, in Biel wurde eine Tauschbörse von Kleidern und Kindersachen organisiert und in Neftenbach tanzten Kinder mit und Kinder ohne Beeinträchtigung zusammen zu poppiger Musik. «Es war toll zu sehen, mit wie viel Engagement unsere Studierenden an die Sache herangingen», freut sich Daniel Krucher, Vizedirektor der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit und Leiter Ressort Ausbildung. Für die Umsetzung der Aktionen wurde die Lehr- und Lernmethode Service Learning angewendet – lesen Sie hier mehr dazu.
Cupcakes assen Studierende und Mitarbeitende der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit an der traditionellen Sommerparty, welche dieses Jahr ebenfalls ganz im Zeichen des Jubiläums stand. Mit einer Live-Übertragung der Jubiläumsfeier aus dem KKL, verschiedenen Essensständen, einer Studi-Bar und Live-Musik wurde bis spät in den Abend im Innenhof der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit gefeiert.
11,5 Kilogramm Zopf stand am 3. April 2018 – genau 100 Jahre
nach der Eröffnung der «Schweizerischen Sozial-caritativen
Frauenschule» – für die Mitarbeitenden bereit. Dass
die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit über ein Jahrhundert
hinweg Bestand hatte und sich heute als kompetente
Bildungsinstitution in der Schweiz etabliert hat, ist auch
ein grosser Verdienst aller Mitarbeitenden. Zur Feier des
Geburtstages lud die Direktorin zu Kaffee und Zopf in die
Mensa ein.
Eine grosse Jubiläumsfeier wurde am 28. Juni 2018 mit geladenen Gästen aus Politik, Bildung und dem Umfeld der Sozialen Arbeit im KKL Luzern veranstaltet. Unter anderem wurden die verschiedenen Epochen der letzten 100 Jahre von einer Improvisationskünstlerin theatralisch behandelt und Direktorin Dorothee Guggisberg sprach mit Regierungsrat Reto Wyss, Rektor Markus Hodel und Gabriella Zlauwinen, Präsidentin der KESB Kanton Zug, über die Aufgaben und Herausforderungen der Hochschule Luzern –Soziale Arbeit und des Berufsfelds der Sozialen Arbeit in den nächsten 100 Jahren. Die Festrede hielt Publizist Roger de Weck zum Thema «Was die Schweiz zusammenhält». Erstellte fest: «Dreiviertel Jahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geraten die zwei grossen Lehren aus dieser Katastrophe – Rücksicht auf die Schwächeren, also soziale Marktwirtschaft; Rücksicht auf die Nachbarn, also europäische Einigung – in Vergessenheit. Wer Kompromisse schlecht macht, der erntet Konflikte. Wer das Recht des Stärkeren will, der schwächt unsere demokratischen Institutionen. Es sind nämlich Institutionen wie das Parlament, die Justiz, die Hochschulen oder auch die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS), die für Gleichgewichtsorgen, die verschiedensten Interessen austarieren und dafür bürgen, dass die Schwächeren nicht unter die Räder geraten.»
Den Jubiläumsanlass können Sie sich hier in ganzer Länge anschauen.
56 Beiträge in den unterschiedlichsten Medien in der ganzen Schweiz generierte das 100-Jahr-Jubiläum. Von der NZZ über Radio 3FACH bis hin zur Worber Post war alles dabei. Am meisten berichteten die Medien über die verschiedenen Projekte, welche die Studierenden im Rahmen des Jubiläumsmoduls durchführten. Aber auch das 100-Jahr-Jubiläum an sich und die Themen, welche in den kantonalen Anlässen diskutiert wurden, fanden grossen medialen Anklang.
Seiten umfasst die Jubiläumsschrift «Soziale Arbeit bewegt,stützt, begleitet». Die Jubiläumsschrift zeigt, was die Soziale Arbeit für die Gesellschaft leistet und greift die Schwerpunkte auf, welche die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit aktuell bearbeitet. Neben gegenwärtigen Trends beinhaltet sie historische Rückblenden mit reichlich Bildmaterial.Sie wendet sich an Fachpersonen und die interessierte Öffentlichkeit und soll künftig auch im Unterricht verwendet werden. Über 60 interne und externe Autorinnen und Autoren haben an der Jubiläumsschrift mitgewirkt.«Eine interdisziplinäre Koproduktion, passend zur heutigen Realität der Sozialen Arbeit», sagen Pia Gabriel-Schärer und Beat Schmocker, die die Jubiläumsschrift gemeinsam herausgaben. «In der Jubiläumsschrift schauen wir zurück, nehmen eine Standortbestimmung im Hier und Jetzt vor und blicken nach vorne.» Das Buch «Soziale Arbeit bewegt, stützt, begleitet» ist für CHF 39.– im interact Verlag erhältlich.
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