Vertraute, naheliegende und überraschende Impulse sorgen für Inspiration und Ideenreichtum. Diese gilt es mit in den Unterrichtsalltag zu tragen und sowohl allein als auch im Dialog mit Kolleg*innen vor Ort an den jeweiligen Institutionen oder im Austausch mit den Teilnehmenden des CAS Programms umzusetzen, zu verändern und weiterzuentwickeln. Dabei ist die Weiterbildung auch dahingehend ausgerichtet, die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen zu stärken. Sie soll darin unterstützen, passende Lösungen für anspruchsvolle Lehr-Lernsituationen in der eigenen Unterrichtspraxis zu finden. Angestrebt wird ein zukunftsfähiges instrumentalpädagogisches Netzwerk, wo neue Ideen auch über das erfolgreiche Programmende hinaus allen zugänglich gemacht, gemeinsam erforscht und optimiert werden können. «Musiklernen neu gedacht»: ein kompakt gestaltetes Jahr für mehr Innovation und Abwechslung im Musikunterricht, für Freude und Neugierde am Lernen und für ein gemeinsames Erleben.
Studienziele
Es geht darum miteinander und voneinander zu profitieren und sich gegenseitig sowie von internationalen Fachexpert*innen mit dem Ziel inspirieren zu lassen, die musikalisch-kulturelle Bildungszukunft mitzugestalten und sich spezifische Kompetenzen im Bereich des neuen Musiklernens anzueignen. Die Teilnehmenden werden befähigt
- das eigene Unterrichten kritisch-konstruktiv zu hinterfragen sowie mit zahlreichen innovativ-kreativen Impulsen neu zu denken und nachhaltig zu gestalten,
- Innovations- und Kreativitätstechniken in der Praxis umzusetzen,
- mit einem begeisterungsfähigen Unterrichtsstil die Berufszufriedenheit zu erhalten oder zu steigern,
- die Schüler*innen über einen möglichst langen Zeitraum für das Musiklernen zu motivieren oder neue Zielgruppen zu gewinnen,
- sich je nach Möglichkeit und Interesse wegweisend an der Musikschulentwicklung vor Ort zu beteiligen.
Studieninhalt
Mit dem Weiterbildungsprogramm «Musiklernen neu gedacht» sollen Bedingungen und Merkmale von Innovations- und Veränderungsprozessen aufgezeigt, Horizonte und Modelle für neues Musiklernen geöffnet und entdeckt, neue Erkenntnisse aus der Lehr- und Lernforschung aufgezeigt sowie der Fokus auf die zwischenmenschliche Lernbeziehung, die Agilität und Individualität im Lernen sowie deren darin innewohnenden Chancen gelegt werden.
Entsprechend werden folgende Themenschwerpunkte gesetzt:
- Future Trends Musikpädagogik: Über neue Unterrichtsformen, -gefässe und -methoden hören, Gelingensbedingungen herstellen bzw. sie konkret in der Unterrichtspraxis umsetzen und weiterentwickeln (Schwerpunktthema); Themen können sich jährlich wiederholen oder wechseln.
- Future Trends Pädagogik (Blick über den Tellerrand): Themen wie die agile Didaktik oder Kompetenzorientierung sollen für die aktuelle pädagogische Diskussion sensibilisieren und befähigen, sie im gemeinsamen Diskurs für die Instrumental- und Vokalpädagogik in wirkungsvoller Weise handhabbar zu machen.
- Ressourcenmanagement: In diesem Themenbereich sollen mit naheliegenden wie überraschenden Impulsen eigene Ressourcen (neu) entdeckt und durch das kritisch-konstruktive Hinterfragen von Routinen neue Handlungsspielräume ausgelotet werden (u. a. Unterrichten im Flow, Humor im Unterrichtsalltag, Resilienzmanagement).
- Innovations- und Kreativitätsmethoden werden aufgezeigt und ausprobiert.
- Den Unterricht bereichernde digitale Tools sollen kennenglernt und erlebt werden. Im Laufe der Weiterbildung entsteht eine eigens gestaltete digitale Lernplattform, die mit den eigenen Schüler*innen erprobt werden kann.
Die jeweils konkrete Themenzusammenstellung kann dem beigefügten Zeitplan (rechts in Dokumente zum Download- folgt in Kürze) entnommen werden.
Um die Reflexionsfähigkeit sowie den Praxistransfer gezielt zu fördern, sollen ausgewählte neue Erkenntnisse direkt in der eigenen Unterrichtspraxis umgesetzt, beobachtet und evaluiert werden. Als Evaluationsgefässe dienen variierende Austauschformate (siehe oben), Lerntandems (mit Kommiliton*innen oder Kolleg*innen vor Ort an der Musikschule – «train the trainer»-System) sowie Einzelcoachings (zur Wahl stehen viele Dozierende des Weiterbildungprogramms).
Teil des Programms soll alle zwei Jahre die gemeinsame Teilnahme am «Forum Musikalische Bildung» (FMB) sein, die sich mit aktuellen Fragen der Bildungslandschaft Schweiz und der Verankerung und Weiterentwicklung der musikalischen Bildung im In- und Ausland auseinandersetzt. Alternierend wird das Programm entsprechend mit zwei frei zur Wahl stehenden Kursen aus dem aktuellen Kursprogramm ergänzt.
Austauschgefässe
Zwischen den Präsenztagen finden in regelmässigen Abständen sog. «Austauschgefässe» statt. Teils gelenkt, d. h. mit Impulsreferaten internationaler Fachreferent*innen, teils frei und damit offen für die kollegiale Beratung und Lösungsfindung rund um die musikpädagogische Praxis (eine Art «Intervisionsgefäss»). Im Fokus stehen die gewonnenen Erkenntnisse vergangener Präsenztage, deren Anwendung in der Praxis, die damit zusammenhängenden Herausforderungen und Chancen, relevante Beobachtungen und individuelle Weiterentwicklungen gewonnener Erkenntnisse.
Im Rahmen der Austauschgefässe (teils online, teils in Präsenz) sollen diverse Settings für kreative Gruppenmeetings kennengelernt werden (Brown Bag-Lunch, Feierabendbier o. ä.).