Das Management touristischer Destinationen ist ständig im Wandel. Obwohl die Abgrenzung von Destinationen sowie die zentralen Aufgaben und Wirkungen von Destinationsmanagement-Organisationen (DMO) immer wieder in Frage gestellt werden, haben sich die Destinationen gefestigt. Sie wurden entlang des Erlebnisraums der Gäste mehr und mehr verdichtet. DMO wurden im fluiden touristischen Raum zu wichtigen Bezugsgrössen. Als Netzwerkorganisationen koordinieren, unterstützen, positionieren und vermarkten sie die Attraktionen und Leistungsträger in diesem Erlebnisraum, bieten den Gästen eine Anlaufstelle und berücksichtigen die Anliegen der ortsansässigen Bevölkerung. Sie können jedoch die vielschichtigen Erwartungen der zahlreichen Stakeholder nur beschränkt und mit viel Geschick erfüllen, weil sie zwar viel Verantwortung aber nur wenig Kompetenzen haben und tendenziell konsensorientiert agieren müssen.
Ziel dieser Publikation ist es, die aktuelle Situation rund um das Destinationsmanagement zu skizzieren, die Vielfalt der Destinationen und DMO-Modelle an einzelnen Fallbeispielen aufzuzeigen und daraus ein aktualisiertes Modell des Destinationsmanagements 4.0 als Orientierungsraster im komplexen und dynamischen Umfeld abzuleiten. Zudem werden Vorschläge zur strategischen Orientierung, zur Governance, zum Aufgabenportfolio, zur Rollenteilung und zur Finanzierung zur Diskussion gestellt.
Die DMO im Destinationsmanagement 4.0
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versteht sich vor allem als Netzwerkorganisation, koordiniert und vertritt die vielschichtigen touristischen Interessen und moderiert projektbezogene Prozesse,
- setzt den Fokus auf die Angebots- und Destinationsentwicklung,
- orientiert sich zwar an den politischen Gegebenheiten, erweitert aber den Blickwinkel auf den gesamten Erlebnisraum der wichtigen Gästegruppen,
- klärt den Umfang und die Qualität der Aufgaben in Leistungsaufträgen,
- bezieht die Lebensqualität der Bevölkerung ein, wo immer sich die Erlebnis- und Lebensräume überschneiden und
- setzt einen starken Akzent auf das Stakeholdermanagement.
Das Destinationsmanagement 4.0 setzt ein geschicktes Zusammenspiel aller Akteure voraus: Eine Destinationsentwicklung nachhaltig zu lenken, ist eine hohe Kunst.
Die Publikation richtet sich primär an Vorstände und Geschäftsleitungen von DMO und anderen Tourismusorganisationen, an Behörden, die sich mit dem Tourismus befassen sowie an touristische Leistungsträger. Dabei handelt es sich nicht um eine breit angelegte Feldstudie. Auch ist es nicht der Anspruch der Autoren, das «Destinationsmanagement 4.0» als Handlungsanleitung oder Praxisleitfaden zu präsentieren, sondern Denkanstösse zu vermitteln, wie das bestehende Destinationsmanagement weiterentwickelt werden könnte. Und dies vor dem Hintergrund der Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Untersuchungen und Studien, Gesprächen und Workshops sowie der persönlichen Erfahrung aus dem jahrelangen Engagement der beiden Autoren in Vorständen und Verwaltungsräten unterschiedlicher DMO.
Die Publikation besteht aus sechs Teilen:
- Teile 1 und 2 mit der theoretischen Auslegeordnung und acht Fallbeispielen,
- Teil 3 mit den beiden neu erarbeiteten Modellen zum Destinationsmanagement 4.0,
- Teil 4 und 5 mit den Aufgabenfeldern einer DMO sowie der Governance einer Destination und
Teil 6 mit zehn Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung einer DMO.
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Teil 6 mit zehn Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung einer DMO.