Elinor Ostrom hat für ihre grundlegenden Arbeiten zur kollektiven Verwaltung von Gemeingütern («Governing the Commons») 2009 als erste Frau den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten. Ihre grundsätzlichen Erkenntnisse und insbesondere die acht Design-Prinzipien für Institutionen, welche materielle Gemeingüter erfolgreich verwalten («common-pool resource institutions») sind auch im digitalen Bereich äussert hilfreich. Sie finden zunehmend Beachtung, so z.B. für Open Source Software oder für zivilgesellschaftlich geprägte digitale Plattformen wie Wikipedia oder OpenStreetMap.
Data Commons bieten für die gemeinschaftliche Nutzung von Daten durch unterschiedliche Akteure eine Alternative zu rein privatwirtschaftlichen oder rein staatlichen Lösungen. Für eine Gesellschaft, die für die Lösung ihrer Probleme je länger desto mehr von der Verfügbarkeit und kollektiven Nutzung von Daten abhängig ist, sind Datenkooperationen eine attraktive Perspektive «jenseits von Markt und Staat» (Titel der Nobelpreisrede von Elinor Ostrom).
André Golliez hat 1981-1986 an der ETH Zürich Informatik studiert und war anschliessend zehn Jahre im IT-Management der UBS tätig. Seit 1998 arbeitet er als selbständiger IT-Berater. 2010 hat er die Schweizer Open Data Bewegung ins Leben gerufen und 2017 die Swiss Data Alliance gegründet. Er ist zudem Dozent an der Hochschule Luzern und gewähltes Einzelmitglied der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW).
Zielgruppe
Personen, die sich mit der Nutzung von Daten beschäftigen und sich für die Lösung gemeinsamer Probleme interessieren.
Lesetipp für Interessierte: Studie über «Geocommons für die Schweiz»
Hinweis
Die Veranstaltung wird per Zoom durchgeführt. Der Link zum virtuellen Raum wird nach erfolgter Anmeldung via E-Mail versandt. Die Veranstaltung wird aufgenommen und anschliessend auf unserem YouTube Kanal publiziert. Die Präsentation erhalten die Teilnehmenden im Nachgang zusammen mit dem Link zur Aufnahme.